Umdenken in China?
Hingerichtete als “Organspender”: Neue Strategie
"China verspricht, dass innerhalb von drei bis fünf Jahren die widernatürliche Praxis, sich für die Beschaffung von Transplantationsorganen vorwiegend auf Todeskandidaten zu verlassen, vollständig geändert wird", sagte Huang nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua. Peking hatte den Handel mit Organen 2007 verboten und zugleich mit dem Aufbau eines landesweiten Spendensystems begonnen. Dieses werde laut Huang derzeit in 16 Städten und Provinzen ausprobiert.
Enorme Nachfrage
Viele Chinesen glauben an die Wiedergeburt und wollen daher keine Organe spenden, um ihren vollständigen Körper zu erhalten. Die Nachfrage nach Organen liegt nach Angaben von Xinhua seit Langem weit über der verfügbaren Menge. Demnach brauchen Schätzungen zufolge jährlich 1,5 Millionen Chinesen eine Transplantation, doch werden nur 10.000 Operationen ausgeführt - dies öffnet die Tür für den illegalen Handel mit Organen.
Menschenrechtsgruppen werfen China vor, hingerichteten Häftlingen ohne die Zustimmung der Betroffenen und ihrer Familien Organe zu entnehmen. Die Regierung weist diese Vorwürfe zwar zurück, erkennt aber an, dass hingerichtete Straftäter keine angemessene Quelle für Organe sind. Die chinesische Ärztevereinigung wiederum fordert, dass Organe hingerichteter Häftlinge nur an Verwandte gespendet werden sollen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.