Dem höchsten Sportpolitiker platzte der Kragen: "Ich lasse mir von solchen Vorgangsweisen den Anti-Doping-Kampf, der mir eine Herzensangelegenheit ist, nicht kaputtmachen!"
Sein stellvertretender Sektionschef Peter Domschitz ermittelt jetzt als Kuratoriumsmitglied offiziell. Sollten die Ergebnisse negativ für Schwab ausfallen, könnte Darabos den NADA-Chef, der ja dem Ton-Protokoll zufolge in die Sitzung der "unabhängigen" Richter geplatzt war, von seiner Aufgabe entbinden. Der neue Geschäftsführer hätte dann das Recht, eine andere Rechtskommission einzuberufen.
Empörung auch beim ÖOC
Die Empörung über das Hoffmann-Verfahren hat auch das ÖOC erfasst. Generalsekretär Peter Mennel kritisiert zwar das verbotene Abhören der Gespräche: "Das Zustandekommen des Mitschnitts ist nicht in Ordnung!" Er meinte aber auch: "Das kann den Inhalt nicht ungeschehen machen! Er wirft ein eigenartiges Licht auf die Urteilsfindung. Wir fordern daher volle Aufklärung – bei solchen Verhandlungen müssen alle Beweismittel gewürdigt werden, das ist für mich als Jurist eine Selbstverständlichkeit."
Das sieht auch Ronnie Leitgeb, der am Sonntag zum Tennis-Präsidenten gewählt wird, so: "Wer hundertprozentige Sauberkeit im Sport will, muss auch selbst für hundertprozentige Sauberkeit bei den Doping-Verfahren sorgen!"
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