Das Ergebnis zeichnet ein durchwegs freundliches Bild von den Bewohnern der Bundesrepublik, in dem von bewusster Ablehnung kaum etwas zu verspüren ist. Vor allem die Franzosen äußerten sich vorteilhaft über ihre Nachbarn, aber auch Spanier, Italiener, Briten und US-Amerikaner begegnen den heutigen Deutschen mit einer bemerkenswert hohen Wertschätzung. Im Einzelnen lautet das Verhältnis zwischen guter und keiner guten Meinung zugunsten der Deutschen:
- bei den Franzosen 70:6%
- bei den Spaniern 65:5%
- bei den Italienern 60:14%
- bei den Briten 51:12%
- in den USA 46:8%
Die vergleichsweise distanzierte Haltung der Amerikaner erklärt sich vor allem durch einen in den USA gleichzeitig hohen Anteil von Personen, die keine konkrete Meinung besitzen und demgemäß mit "weder/noch" antworteten.
Fest steht, dass die bisweilen kolportierte Vorstellung vom "hässlichen" Deutschen im Bewusstsein der Amerikaner und Westeuropäer nur mehr ansatzweise zu finden ist. Dieser demoskopische Befund hat für die politische Praxis eine nicht zu unterschätzende Bedeutung, denn er weist darauf hin, dass die Deutschen im internationalen Getriebe zweifellos selbstbewusster auftreten können, als es in den frühen Nachkriegs-Jahrzehnten der Fall war.
Bemerkenswert: Bei einer vorangegangenen IMAS-Erhebung im Jahr 1995 gab es mehr Hinweise auf familiäre Verluste im Krieg als in der aktuellen. Es besteht offenkundig eine Tendenz zum Vergessen der Opfer aus dem engsten Verwandtenkreis und damit ein abnehmendes Gefühl, mit der Vergangenheit verflochten zu sein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.