Bomben detoniert
Dutzende Tote bei Anschlägen in Damaskus
Eine der Explosionen ereignete sich den Angaben nach in der Nähe der Geheimdienstzentrale der Luftwaffe, der zweite unweit des Hauptquartiers der Kriminalpolizei. "Wir hörten zwei laute Explosionen und dann Notarztwagen", berichtete ein Einwohner von Damaskus der Nachrichtenagentur dpa am Telefon. Auch die Opposition berichtete, dass Gebäude der Sicherheitskräfte Ziel der Anschläge gewesen seien.
Zerstörte Gebäude, ausgebrannte Autos
Die staatliche Agentur Sana zeigte Bilder der Aufräumarbeiten: Sicherheits- und Rettungskräfte bargen vor völlig zerstörten Gebäuden Leichenteile. Auch komplett ausgebrannte Autos waren zu sehen. Wegen der Medienblockade des Assad-Regimes ist eine unabhängige Überprüfung von Meldungen aus Syrien aber kaum möglich.
Später gab es nach Angaben von Aktivisten eine weitere Explosion. Demnach kamen bei dem Angriff auf ein Militärfahrzeug ein führender Militärvertreter und drei seiner Personenschützer ums Leben. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Russischer Außenminister warnt
Der russische Außenminister Sergej Lawrow kritisierte die Gewalt in Syrien auf beiden Seiten des Konflikts als "unverhältnismäßig". Es sei schwer vorstellbar, dass sich ein politischer Prozess entwickeln könne, wenn parallel in den Städten gekämpft werde und Regierungskräfte sich gegen bewaffnete Oppositionsgruppen zur Wehr setzen müssten. Lawrow forderte in einem auf der Internetseite seines Ministeriums veröffentlichten Interview beide Seiten zum Dialog auf.
Seit fast drei Monaten gibt es in der Krisenregion immer wieder Bombenanschläge auf Institutionen der Sicherheitskräfte. Erstmals ereignete sich eine solche Attacke Ende Dezember: Bei den Explosionen in der Nähe von Gebäuden des Sicherheitsapparates und des Geheimdienstes wurden damals mehr als 44 Menschen getötet. In der Stadt Aleppo gab es im Februar tödliche Anschläge auf Gebäude des Militärgeheimdienstes und der Ordnungspolizei.
Seit Beginn des Aufstandes gegen das Regime am 15. März 2011 wurden nach UN-Schätzungen mindestens 8.000 Menschen getötet. Syrische Aktivisten gehen von mehr als 9.000 Toten aus.
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