Das Waldrapp-Team, das vom Tiergarten Schönbrunn unterstützt wird, zieht Waldrapp-Küken aus Zoos mit der Hand auf und zeigt ihnen mit Ultraleichtflugzeugen die Flugroute in geeignete Wintergebiete. "Im vergangenen Jahr haben erstmals vier Waldrappe selbstständig den Alpenhauptkamm überflogen, um ihr Brutgebiet im bayrischen Burghausen zu erreichen", berichtete Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
Eine freilebende Gruppe dieser schwarzen Ibis-Vögel, die unter der Obhut von Forschern den Sommer in Burghausen und den Winter in südlichen Gefilden verbringen, ist nun neuerlich bedroht: Das Verschwinden von 15 Vögeln in Italien stellt einen herben Rückschlag für die Bemühungen dar. "Nachdem einige mit Schrotkugeln im Körper aufgefunden wurden, ist davon auszugehen, dass sie größtenteils Wilderern zum Opfer gefallen sind", erklärte Johannes Fritz, Projektleiter des Waldrapp-Teams.
GPS-Sender schicken SMS an Forscher
Ab Ende März sollen wieder bis zu 14 Waldrappe von der Toskana nach Burghausen fliegen. Die GPS-Sender werden ihre Position bestimmen und als SMS an die Zentrale des Waldrapp-Teams senden. Fritz: "Diese Technologie erlaubt uns, die Aufenthaltsorte aller Vögel permanent zu kontrollieren. Dadurch ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für den Schutz unserer Vögel und für die Forschung." Mitarbeiter des Teams werden den Vögeln folgen, um sie vor Wilderern zu schützen.
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