Tiere schicken SMS

GPS-Rucksack soll Waldrappe vor Wilderern schützen

Wissenschaft
15.03.2012 09:41
Illegale Jagd war der Hauptgrund dafür, warum der Waldrapp im 17. Jahrhundert in Europa ausgerottet wurde. Jetzt verschwanden während der herbstlichen Vogeljagd in Italien 15 Tiere. Um die Waldrappe besser vor Wilderern schützen zu können, werden die Vögel nun mit GPS-Sendern ausgestattet, die sie wie einen Rucksack am Rücken tragen. Das gaben die Forscher des Waldrapp-Teams gemeinsam mit dem Wiener Tiergarten Schönbrunn am Mittwoch in einer Aussendung bekannt.

Das Waldrapp-Team, das vom Tiergarten Schönbrunn unterstützt wird, zieht Waldrapp-Küken aus Zoos mit der Hand auf und zeigt ihnen mit Ultraleichtflugzeugen die Flugroute in geeignete Wintergebiete. "Im vergangenen Jahr haben erstmals vier Waldrappe selbstständig den Alpenhauptkamm überflogen, um ihr Brutgebiet im bayrischen Burghausen zu erreichen", berichtete Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

Eine freilebende Gruppe dieser schwarzen Ibis-Vögel, die unter der Obhut von Forschern den Sommer in Burghausen und den Winter in südlichen Gefilden verbringen, ist nun neuerlich bedroht: Das Verschwinden von 15 Vögeln in Italien stellt einen herben Rückschlag für die Bemühungen dar. "Nachdem einige mit Schrotkugeln im Körper aufgefunden wurden, ist davon auszugehen, dass sie größtenteils Wilderern zum Opfer gefallen sind", erklärte Johannes Fritz, Projektleiter des Waldrapp-Teams.

GPS-Sender schicken SMS an Forscher
Ab Ende März sollen wieder bis zu 14 Waldrappe von der Toskana nach Burghausen fliegen. Die GPS-Sender werden ihre Position bestimmen und als SMS an die Zentrale des Waldrapp-Teams senden. Fritz: "Diese Technologie erlaubt uns, die Aufenthaltsorte aller Vögel permanent zu kontrollieren. Dadurch ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für den Schutz unserer Vögel und für die Forschung." Mitarbeiter des Teams werden den Vögeln folgen, um sie vor Wilderern zu schützen.

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