Gruselig!

“Harry Potter” ade: Radcliffe sucht “Die Frau in Schwarz”

Kino
28.03.2012 16:39
Harry Potter erfindet sich neu: In der schaurigen Bestseller-Adaption der postviktorianischen Geistergeschichte "The Woman in Black - Die Frau in Schwarz" (Kinostart: 30. März) überzeugt Daniel Radcliffe gereift in seiner ersten Kino-Rolle nach seinem Zauberlehrlingsdasein. Auch hier wird er mit einer Kreatur des Todes konfrontiert, die die Lebenden terrorisiert.

Susan Hills Geistergeschichte "Die Frau in Schwarz" kreist um mysteriöse Todesfälle im Kindesalter. Es sind Schatten, die den Puls beschleunigen. Oder knarzende Geräusche. Oder nur ein eisiger Lufthauch. Es ist die Ahnung von etwas Unaussprechlichem, die einem kalt ans Herz greift.

Spukgeschichten haben ihre ganz eigene morbide Faszination, und sie leben von der bedrohlichen Atmosphäre, die etwa einem Roman dieses Genres entspringt. Da möblieren mit einem Mal schaurige Bilder unsere Fantasie, zeigt sich unser Kopfkino höchst alarmiert, scheint das pure Grauen hinter jeder weiteren Buchseite zu lauern.

Susan Hills Bestseller "The Woman in Black" ist so eine Spukgeschichte, und obschon vor nunmehr 30 Jahren von der britischen Autorin verfasst, hat die düstere, in England angesiedelte Mär rund um eine mysteriöse schwarz gewandete Frauengestalt, deren Auftauchen jedes Mal den gewaltsamen Tod eines Kindes nach sich zieht, nichts von seinem verstörenden Suspense eingebüßt.

Schauriges Gruselkino der Extraklasse
Regisseur James Watkins verwandelt die unheimliche postviktorianische Geistergeschichte in schauriges Gruselkino der Extraklasse - mit einem Hauptdarsteller, dessen schauspielerisches Engagement derzeit besonders kritisch beäugt wird: Es ist dies der erste Kinopart Daniel Radcliffes nach seinem überwältigenden Erfolg als Harry Potter, eine Rolle, die ihn weltberühmt machte und seine Kindheit und Jugend prägen sollte - und von der er sich nun, will er sich nicht auf den Lorbeeren des Zauberlehrlings ausruhen, nach und nach freispielen muss.

In "Die Frau in Schwarz" gibt Daniel Radcliffe den jungen Londoner Anwalt Arthur Kipps. Ein schwerer Schicksalsschlag, der Verlust seiner Frau, die bei der Geburt des gemeinsamen Sohnes starb, hat ihn zu einem in sich gekehrten stillen Mann werden lassen. Seine Trauer trägt er wie einen Mantel aus Unnahbarkeit. Auch seinem Buben lässt er nicht jene Zuwendung angedeihen, der ein Kind seines Alters bedarf. Einziger Halt ist seine Arbeit, der Kipps mit wenig Enthusiasmus nachgeht.

Die Regelung eines Nachlasses führt Arthur Kipps in das entlegene Kaff Crythin Gifford und zu einem ländlichen Herrenhaus, dem Eel Marsh House, das völlig isoliert inmitten eines modrigen Watts liegt und mit dem Festland nur durch einen Dammweg verbunden ist, der bei Hochwasser geflutet wird.

Von Beginn an begegnet man ihm, dem Eindringling, mit Feindseligkeit an diesem Ort, ja man will ihm nicht einmal ein Zimmer geben und der ansässige Advokat verbarrikadiert sich hinter frostiger Blasiertheit. Bei seinen Recherchen in dem unheimlichen Haus stößt Kipps auf Papiere und Hinweise, die einen schrecklichen Todesreigen rund um unschuldige Kinderseelen in Gang setzen, der untrennbar mit dem diabolischen Erscheinen einer mysteriösen geisterhaften Frau in Schwarz verbunden ist. Einst war hier ein Kind hilflos im Watt ertrunken. Plötzlich schwant Arthur, dass auch sein Sohn Edward in höchster Gefahr schwebt, sollte dieser gemeinsam mit seiner Nanny zu ihm stoßen.

Autorin lobt Radcliffe: "Bescheiden und unverdorben"
Als Susan Hill ihren Roman "The Woman in Black" 1982 veröffentlichte, ahnte sie noch nicht, dass dieser multimedial als TV-Produktion, Hörspiel, Bühnenstück - und nun auch als Spielfilm adaptiert werden würde. Zu Daniel Radcliffe findet die Autorin nur lobende Worte. Hill: "Bei einem ersten Treffen sprachen wir fast nur über unsere Border Terrier. Daniel ist hochintelligent und dabei so bescheiden und unverdorben, was ich als sehr angenehm empfand. Er steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden, hat keinerlei Allüren. Ich mochte ihn vom ersten Moment an!"

Das literarisch-düstere Dorf Crythin Gifford fand in dem einsamen Ort Halton Gill, mitten im Yorkshire Dales Nationalpark, seine visuelle Umsetzung. Hier haben die Häuser gut 400 Jahre unter dem First und atmen trutzig gelebte Historie.

Radcliffe: "'Die Frau in Schwarz' ist nicht einfach platter Horror à la Freddy Krueger. Es geht um Trauer und Verlust und das Schicksal der Menschen, die all das durchleiden." Welchen Zugang hat der "Harry Potter"-Star selbst zu Spukgeschichten? Radcliffe: "Geistergeschichten waren für mich schon als Kind nicht unbedingt furchteinflößend, sondern hatten irgendwie auch etwas Tröstliches. Denn sie gehen davon aus, dass es ein Leben nach dem Tod gibt!"

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