"Hau' dir Schädel ein"

Nach Mord an Oma drehte Enkel durch: Präsident bedroht

Wien
10.03.2012 10:26
Vier Monate unbedingte Haft – diese noch nicht rechtskräftige Strafe hat ein 27-jähriger Mann am Straflandesgericht Wien ausgefasst, weil er nach dem Mord an seiner geliebten Großmutter durchdrehte und schließlich sogar Bundespräsident Heinz Fischer bedrohte: "Ich hau' dir den Schädel ein..." Mit ein Grund für den Ausraster: Gegen den Mann war zu Unrecht ermittelt worden.

Lange war völlig unklar, wer den Mord an der 74-jährigen Frau verübt hatte. Und so wurde zunächst auch gegen den Enkel ermittelt. "Mein Mandant war dadurch schwer traumatisiert", sagt jetzt Verteidiger Roland Friis. Selbst Richter Stefan Erdei lässt durchblicken, dass er die Aufregung des Angeklagten darüber verstehen kann, dann fragt er aber: "Was hat der Bundespräsident damit zu tun? Warum schreiben Sie ein E-Mail, in dem drinnen steht: 'Ich hau dir den Schädel ein.' Was soll das?"

"Er ist halt der Oberste in diesem Land"
"Meiner Mutter ist es damals sehr schlecht gegangen, und ich dachte mir: Er ist halt der Oberste in diesem Land. Ich hätte auch schreiben können: 'Warum hilft uns keiner?'" Der Mann schrieb aber auch an den im Mordfall ermittelnden Staatsanwalt: "Ich hol' deine Kinder" und "Ich schlag dir mit einer Axt den Schädel ein". Droh-Mails erhielten auch Anwälte, die mit dem Fall befasst waren.

Inzwischen wurden zwei Männer wegen des Mordes an der Pensionistin zu lebenslanger Haft verurteilt.

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