Der Favorit der heurigen Oscar-Gala beginnt im Bahnhof von Montparnasse. Hier pulsiert das Leben der malerisch verschneiten Metropole, Menschenmassen drängen zu den dampfenden Lokomotiven, Musik dringt aus den Cafés, vor Restaurants und Geschäften wird diskret geflirtet. "Es ist ein überhöhtes Paris. Unsere Vorstellung von Paris zu jener Zeit", sagt Scorsese.
Die Geschichte beruht auf einem illustrierten Kinderroman des US-Autors Brian Selznick: Hugo Cabret (Asa Butterfield) lebt zwischen den Wänden des Bahnhofs. Seit dem Tod seines Vaters (Jude Law) hilft er seinem alkoholkranken Onkel Claude (Ray Winstone) bei der Wartung der Bahnhofsuhren und ist ständig auf der Flucht vor dem bösartigen Stationsvorsteher (Sacha Baron Cohen). Um das einzige Erinnerungsstück an seinen Vater, einen Schreibautomat mit menschlichen Zügen, reparieren zu können, bestiehlt er den Spielzeughändler Georges (Ben Kingsley) und wird eines Tages erwischt.
Doch auch Georges hat ein verwaistes Kind bei sich aufgenommen. Die abenteuerlustige Leseratte Isabelle (Chloe Grace Moretz) schließt Hugo ins Herz. Gemeinsam finden die beiden heraus, dass Georges niemand Geringerer ist als der in Vergessenheit geratene Kino-Pionier Georges Melies. Gemeinsam mit dem Filmhistoriker Rene Tabard (Michael Stuhlbarg) wollen sie den gekränkten alten Mann von der Schönheit seiner Kunst neu überzeugen.
Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Ein wundersamer Roman, 2007 erschienen unter dem Titel "The Invention of Hugo Cabret" - und ein Filmemacher, nein, ein Regiemagier, der sich durch die Fülle magischer Ideen verzaubern lässt, der diese nostalgisch inspirierte Geschichte auf die Leinwand hebt und uns ein Filmwunderwerk kredenzt, das Kinder wie Erwachsene gleichermaßen begeistert.
Von Regisseur Scorsese ist hier die Rede, der "Hugo Cabret" zur stimmigen Hommage an die Pioniere der Filmkunst macht und seinen Film gleichzeitig mit modernster 3D-Technik verbrämt. Diesen zauberischen Fantasy-Streifen als Scorseses Liebeserklärung an die "bewegten Bilder" zu werten, ja, zu begreifen, ist keinesfalls übertrieben. Elf Oscar-Nominierungen sprechen Bände!
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