"Den holt Kostelic"

Hirscher gibt Kampf um Gesamtweltcup schon auf

Sport
25.01.2012 11:38
Marcel Hirscher hat nicht nur die Einfädler-Affäre cool hinter sich gelassen, sondern ist am Dienstagabend mit seinem Sieg im Schladminger Nachtslalom im Gesamtweltcup wieder auf 80 Punkte an den Führenden Ivica Kostelic herangerückt. Dennoch gibt der 22-Jährige den Kampf um die große Kristallkugel bereits auf und sagt: "Das ist kein Thema, Kostelic hat ja ohnehin schon gewonnen!"

Hirscher will sich lieber voll auf seine Paradedisziplinen Slalom und Riesentorlauf konzentrieren. Bei nächsten Weltcup-Stationen in Garmisch-Partenkirchen und Chamonix ist der Salzburger gar nicht dabei, weil bis auf eine Super-Kombination nur Speed-Disziplinen auf dem Programm stehen.

Rennpause bis Mitte Februar
Hirscher gönnt sich nun eine Rennpause und wird frühestens Mitte Februar in den Weltcup zurückkehren, wenn auf der Olympia-Piste von Sotschi Abfahrt und Super-Kombination ausgetragen werden. Wahrscheinlicher ist aber, dass er erst am 18./19. Febraur wieder einsteigt, wenn im bulgarischen Bansko Riesentorlauf und Slalom gefahren werden. "Ich brauche unbedingt ein paar freie Tage, abseits vom Skifahren habe ich schon einiges geplant. Dann werde ich mit voller Motivation und neu gesammelten Kräften wieder durchstarten."

Genugtuung durch Sieg in Schladming
Am Dienstag hat sich Hirscher noch von 45.000 enthusiastischen Fans in Schladming feiern lassen. "Das ist der Lohn für die vergangenen Tage. Das war wirklich die bisher größte Herausforderung in meinem sportlichen Werdegang. Vor dem zweiten Durchgang hatte ich erstmals seit Langem wieder mal richtig Bammel. Ich war sehr nervös." Als im Ziel die "1" aufleuchtete, waren Erleichterung und Genugtuung riesig. "Ich konnte es am Anfang nicht glauben, weil ich doch ein paar Fehler gemacht habe. Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung, Schladming ist das absolute Highlight der Slalom-Saison."

"Ich habe viel gelernt fürs Leben und hoffe, dass ich mich mit solchen Sachen nie wieder auseinandersetzen muss. Jetzt blicke ich nach vorne", sagte Hirscher zur Einfädler-Affäre. Wichtig waren für ihn Freundin Laura, die Familie und das engste sportliche Umfeld. "In solchen Zeiten ist es sehr wichtig, ein gutes Umfeld zu haben. Das sind Leute, die wirklich zu mir stehen."

Aussprache mit Kostelic
Die Basis zum Sieg wurde für Hirscher bereits am Montagabend gelegt, da kam es nämlich zur großen Aussprache und öffentlichen Versöhnung mit Kostelic. "Das war megacool vom Ivica, dass er der Aussprache zugestimmt hat. Ich bin ein Typ, der es sofort ausdiskutieren muss, wenn etwas zwischen mir und einem anderen steht. Vor allem wenn es sich um ein Idol von mir handelt. Wir sind beide keine Lügner, wir verstehen jetzt die jeweilige Meinung des anderen. Für mich war dann am Montagabend die Welt schon wieder so gut wie okay", sagte der Annaberger.

Mit Geierschnäbeln zum Triumph
"So gut wie", weil es bis zum Nachtrennen noch die sportliche Verunsicherung abzulegen galt. Schließlich hat Hirscher in Wengen und Kitzbühel zweimal in Serie - zweifelsohne - eingefädelt. Deshalb griff Hirscher beim Nightrace erstmals zu den Skiern mit Geierschnäbeln. "Das war eine kluge Entscheidung", sagte Hirscher. "Beim Training am Renntag hat es weder negative noch positive Auswirkungen gehabt. Deshalb bin ich mit den Schnäbeln gefahren, weil dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Einfädlers nicht so hoch ist."

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(Bild: KMM)



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