Bewerb vor dem Aus

Allrounder sterben aus – Kombi wohl bald Geschichte

Sport
12.01.2012 11:04
Am 14. Jänner 2005 wurde in Wengen mit der Super-Kombination eine neue Disziplin im alpinen Ski-Weltcup aus der Taufe gehoben. Die FIS wollte mit einem Facelifting dem ins Abseits gerutschten Traditionsbewerb auf die Sprünge helfen und zudem den Trend zum Allrounder fördern. Sieben Jahre später steht die Super-Kombi, die am Freitag in Wengen Saison-Premiere hat, schon wieder vor dem Aus. Und die echten Allrounder im aktuellen Weltcup kann man ziemlich genau an einer Hand abzählen.

Läuft alles nach Plan, dann wird in dieser Saison zum letzten Mal eine Kristallkugel für den besten Kombinierer vergeben. Das hat FIS-Herren-Renndirektor Günter Hujara in Wengen bestätigt. Ganz gestorben ist die Super-Kombi aber für Hujara trotzdem noch nicht, denn der Deutsche bemerkt plötzlich bei vielen Nationen ein Umdenken. "Seit bekannt ist, dass die Super-Kombi stirbt, denken viele: 'Hoppla, da fehlt ja dann etwas.' Die Diskussion ist neu entflammt."

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Hujara: "Haben die Abfahrt neu belebt"
Wie auch immer die Diskussion endet - als gescheitert sieht Hujara das Projekt Super-Kombi keinesfalls. Schließlich habe man es immerhin geschafft, die Anzahl der an den Abfahrten teilnehmenden Nationen deutlich zu steigern. "Wir haben die Abfahrt neu belebt", sagte Hujara. Sollte es beim Aus für den Super-Kombi-Weltcup bleiben, würde das auch markante Auswirkungen auf Kitzbühel haben, wo es noch die einzige traditionelle Kombi mit der Addition von Spezial-Abfahrt und -Slalom gibt. "Dann können die Kitzbüheler ab 2013 ihren Hahnenkamm-Sieger küren, wenn sie wollen, aber Weltcup-Punkte wird es dafür nicht mehr geben", stellte Hujara klar.

Berthold glaubt ans Überleben der Kombi
Wengen, wo die Kombi gemäß dem "Super-Format" ein eigener Eintages-Event ist, fürchtet um seinen dritten Bewerb neben Abfahrt und Slalom. "Wir brauchen aber drei Rennen, um überleben zu können", hieß es vonseiten der Schweizer Veranstalter. ÖSV-Herren-Cheftrainer Mathias Berthold gestand zwar, "nie ein Fan der Super-Kombi" gewesen zu sein, ans völlige Aus der Kombi glaubt er aber nicht. "Ich kann mir vorstellen, dass die Diskussion neu in Schwung kommt."

Die Kombination sei für Österreich "nach wie vor wichtig", deshalb will er auch weiterhin junge Läufer für die Disziplin aufbauen. "Es wäre doch schade für alle von uns, wenn eine olympische Disziplin verloren gehen würde", gab der Vorarlberger zu bedenken. Zahlreiche Details haben aber dazu geführt, dass die Super-Kombi oft als Farce angesehen wurde. Etwa die Tatsache, dass viele Abfahrer die Kombi als zusätzliche Trainingsfahrt genutzt haben, dann aber nicht mehr im Slalom angetreten sind.

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(Bild: KMM)



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