"Sorge wächst"

Atomtechnologie: Iran machte nächsten Schritt

Ausland
09.01.2012 21:17
Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO damit begonnen, auf 20 Prozent angereichertes Uran herzustellen. Die Anreicherung finde in der 160 Kilometer südwestlich von Teheran gelegenen Atomanlage Fordo statt, teilte IAEO-Sprecherin Gill Tudor am Montag in Wien mit. Sie fügte hinzu: "Das gesamte Atommaterial in der Anlage bleibt unter der Kontrolle und Überwachung unserer Behörde."

Der Iran hatte die Inbetriebnahme der Urananreicherungsanlage in Fordo am Wochenende angekündigt. Die Existenz der lange geheimen Anlage in einem unterirdischen Tunnelsystem hatte die Führung in Teheran erst 2009 zugegeben. Fordo ist neben der Hauptanlage in Natans die zweite Anlage zur Anreicherung von Uran im Iran.

Westerwelle: "Sorge wächst"
Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle erklärte, damit wachse die Sorge der Staatengemeinschaft, dass das iranische Nuklearprogramm militärischen Zwecken diene. Der Iran müsse seinen internationalen Verpflichtungen endlich nachkommen und die Urananreicherung sofort einstellen. Sonst seien "scharfe Sanktionen" nötig. Westerwelle zeigte sich zuversichtlich, dass auf dem nächsten EU-Außenrat am 30. Jänner neue und härtere Sanktionen gegen Ölexporte aus dem Iran beschlossen würden.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich an Nuklearwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet das, kooperiert aber seit Jahren nicht ausreichend mit den Atomwächtern in Wien. IAEO-Chef Yukiya Amano hatte bereits Anfang September 2011 bestätigt, dass in Fordo Zentrifugen zur Anreicherung von Uran installiert worden sein. Inspektoren der Atomenergiebehörde hatten Fordo im Oktober 2009 erstmals besucht. Nach iranischen Angaben sollen dort mindestens 3.000 Zentrifugen installiert werden.

Natur-Uran enthält nur zu etwa 0,7 Prozent das spaltbare Isotop 235. Zur Verwendung in Kernkraftwerken muss dessen Konzentration auf zwei bis fünf Prozent erhöht werden. Von hochangereichertem Uran spricht man bei 20 und mehr Prozent.

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