55 Brände gelegt
Deutscher als Feuerteufel von Hollywood in Haft
Ob in der Parkgarage des Kodak Theaters - wo die Oscars vergeben werden - oder im Haus, in dem einst Doors-Legende Jim Morrison wohnte - einer seiner größten Hits heißt passend "Light My Fire" -, nirgendwo schienen Autos und Gebäude sicher vor dem Feuerteufel zu sein. 55 Brandstiftungen in den Stadtvierteln Hollywood und West Hollywood lautete die zerstörerische Bilanz bis Montagvormittag Ortszeit.
Stadtbewohner in Angst und Schrecken
"Fast immer wurde ein Brandsatz zuerst in einem Auto gezündet. Oft sprangen die Flammen dann auf angrenzende Gebäude über", erklärte ein Sprecher der Feuerwehr. Los Angeles habe seit den Aufständen von 1992 keine Serie solcher Brände erlebt. Die Bewohner lebten tagelang in Angst, die nächsten Opfer zu werden, vor vielen großen Appartement-Komplexen patrouillierten in den Nächten Wachen.
60.000 Dollar Belohnung wurden auf Hinweise, die zur Ergreifung des Brandstifters führen, ausgesetzt. Auch mithilfe von Twitter und Facebook sollte dem Feuerteufel das Handwerk gelegt werden. Die Behörden appellierten an die Bevölkerung, Verdächtiges auch per Social Networks zu melden, insbesondere Hinweise auf die Identität des Brandstifters.
Hilfssheriff nahm Verdächtigen fest
Als heißeste Spur der Polizei galten am Montag die Bilder aus einer Überwachungskamera (siehe Video in der Infobox). Nur wenige Stunden nachdem die Aufnahmen im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlicht wurden, wurde ein Verdächtiger festgenommen. Ein Hilfssheriff hatte den Mann erkannt, während er auf Streife war, und ließ die Handschellen klicken. Der "wahre Held" Shervin Lalezary helfe neben seinem Hauptberuf als Anwalt für einen Dollar Entlohnung im Jahr beim Sheriffbüro aus, erklärte der zuständige Sheriff Lee Baca später.
Die Behörden sind überzeugt, den Feuerteufel aus dem Verkehr gezogen zu haben. Im Wagen des Mannes stellten die Ermittler einem Bericht der "Los Angeles Times" zufolge Material sicher, das bei Brandstiftungen zum Einsatz gebracht werden könne.
Streit um Abschiebung als Auslöser?
Bei dem Verdächtigen soll es sich um Harry B., einen deutschen Staatsbürger, handeln. Er soll Hinweisen des US-Außenministeriums zufolge in einen Streit mit der Einwanderungsbehörde verwickelt gewesen sein, bei dem es um die bevorstehende Abschiebung seiner Mutter gegangen sei. Bei einer Anhörung soll B. laut "Times" durch anti-amerikanische Hasstiraden aufgefallen sein. Die Polizei prüfe nun zudem, ob in der Vergangenheit auch in Deutschland in Zusammenhang mit Brandstiftungen gegen den 24-Jährigen ermittelt wurde.
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