Emissionen-Senkung

Wackelt Vorarlbergs Energieautonomie?

Vorarlberg
25.07.2023 16:45

Land veröffentlicht Monitoringbericht - die Treibhausgas-Emissionen sinken zwar, aber nicht schnell genug. Energieverbrauch stieg insgesamt um acht Prozent seit 2005.

Im Jahr 2021 wurde sie einstimmig beschlossen, die Energieautonomie 2030: Die darin formulierten Ziele haben sich damals gut angehört und tun das auch heute noch: Minus 50 Prozent Treibhausgase bis 2030 gegenüber 2005, Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien auf mindestens 50 Prozent und 100 Prozent Stromverbrauch durch heimische, erneuerbare Energieträger.

Einzig, der Weg dahin könnte holpriger werden als gedacht. Denn der aktuelle Monitoringbericht zur Energieautonomie zeigt auf, dass einige Etappenziele nicht erreicht werden konnten. 2021 wurden in Vorarlberg 9.966 GWh an Endenergie verbraucht - um zehn Prozent mehr als im Jahr davor und um acht Prozent mehr als im Basisjahr 2005. Der größte Anteil entfiel auf den Sektor Gebäude (53 Prozent), gefolgt von Industrie (25 Prozent) und Verkehr (20 Prozent). Der Energieverbrauch konnte zu 44 Prozent aus heimischen Energiequellen gedeckt werden. Das Etappenziel von 47 Prozent wurde damit also verfehlt.

Elf Prozent fehlen
Verpasst wurden die Zielwerte auch in Sachen Treibhausgase: Die Emissionen sind im Jahr 2021 zwar um 13 Prozent im Vergleich zu 2005 gesunken. Ziel wäre aber gewesen, die Emissionen um elf weitere Prozent zu drücken. Stärkster Ausstoßverursacher ist nach wie vor der Verkehr mit 43 Prozent, gefolgt von Gebäude (22 Prozent) und Industrie (17 Prozent).

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Die Treibhausgase sind im Vergleich zum Jahr 2005 um 13 Prozent gesunken. Das ist zwar gut, aber zu wenig. Eine Einhaltung der Ziele der Energieautonomie+ 2030 erfordert zusätzliche Anstrengungen auf allen Ebenen.

Landesrat Daniel Zadra

Gut unterwegs ist das Ländle im Gegensatz zu den vorherigen Bereichen in Sachen Stromgewinnung aus erneuerbaren Energieträgern. Hier wurde der Kurs gehalten. Im Jahr 2021 konnten rund 87 Prozent der Netzabgabe elektrischer Energie aus heimischen Erzeugungsanlagen gedeckt werden, vor allem aus Wasserkraftanlagen. Eine wesentliche Rolle spielt auch der Photovoltaik-Ausbau. Zudem betonten sowohl Landeshauptmann Markus Wallner als auch Landesrat Daniel Zadra bei der Bericht-Präsentation am Dienstag, dass auch die Windenergie in Vorarlberg genützt werden müsse. Zu diesem Zweck müssten aber erst einmal konkrete Windmessungen durchgeführt werden. Diese können von Gemeinden wie auch von Einzelpersonen oder Unternehmen vorgenommen werden - das Land beteiligt sich an den Kosten.

Alles in allem mussten Wallner und Zadra zugeben, dass das Erreichen der Klimaziele nicht mehr ohne zusätzliche Anstrengungen realisierbar ist. Insbesondere bei der thermischen Sanierung und beim Verkehr braucht es „genug Energie, um den Zielsprint auch durchzustehen,“ wie Zadra erklärte.

Dynamische Entwicklung
Bei all diesen Zahlen sollte man nicht außer Acht lassen, dass sich Vorarlberg recht dynamisch entwickelt hat - mit einem Bevölkerungszuwachs von elf Prozent seit 2005, einem Pkw-Zulassungsanstieg um 30 Prozent, einer Steigerung des Bruttoregionalprodukts um 80 Prozent - und einer Ausweitung der Wohnflächen um 20 Prozent.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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