Das Salzburger Landesgericht verurteilte am Montag einen 51-jährigen Nigerianer zu dreieinhalb Jahren unbedingter Haft wegen einer perfiden Form moderner Sklaverei. Er soll zwei junge Landsfrauen nach Salzburg gelockt und sie zur Prostitution gezwungen haben.
Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, den Frauen eine legale Erwerbstätigkeit in Österreich versprochen zu haben, um sie hierher zu bringen. Stattdessen sperrte er sie laut Anklage in seiner Wohnung ein und ließ sie von August 2016 bis 2019 als Prostituierte arbeiten. Dabei soll er mindestens 15.000 Euro von ihnen erpresst haben. Ein weiterer Nigerianer soll ihm dabei geholfen haben. Er erhielt ein halbes Jahr auf Bewährung. Laut Ankläger wurden die Frauen durch eine Mittäterin namens „Madam Joy“ einem „Juju-Ritual“, einer schwarzen Magie aus der traditionellen westafrikanischen Glaubensrichtung, unterzogen.
Schwur als Druckmittel
Die Opfer mussten demnach einen Schwur leisten, dass sie die gesamten Reisekosten in der angeblichen Höhe von 40.000 Euro zurückzahlen müssten und bei einer Anzeige an die Polizei, ein Fluch ihren Familien treffen würde. Diesen Schwur besiegelten die Täter angeblich dadurch, dass sie den Frauen Schamhaare und Nägel abschnitten und in einer Urne aufbewahrten. Die Angeklagten bestritten die Vorwürfe. Nicht rechtskräftig.
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