Oxidativer Stress

Mechanismus der Erbgut-Reparatur entschlüsselt

Wissenschaft
27.12.2011 15:15
Dass aggressive Sauerstoffverbindungen das Erbgut schädigen und so diverse Krankheiten verursachen können, ist schon lange bekannt. Jetzt haben Zürcher Forscher gemeinsam mit der Universität Oxford jenen Mechanismus entschlüsselt, mit dem der Körper solche Schäden wieder rückgängig machen kann. Er könnte auch für Krebstherapien genutzt werden, hoffen die Wissenschaftler.

Aggressive Sauerstoffverbindungen können durch oxidativen Stress das Erbgut schädigen und so diverse Krankheiten verursachen. Zürcher Forscher haben nun mit britischen Wissenschaftlern den Mechanismus entschlüsselt, mit dem der Körper solche Schäden wieder rückgängig machen kann. Er könnte auch für Krebstherapien genutzt werden.

Die gefährlichen Sauerstoffverbindungen können auf verschiedenen Wegen entstehen: Ganz normal bei der Atmung und anderen Stoffwechselprozessen, aber auch bei Dauerstress, durch UV-Licht oder wegen Röntgenstrahlen. Bilden sich zu viele solche Verbindungen, überlasten sie die natürliche Abwehr des Körpers.

Die Sauerstoffverbindungen zerstören dann das genetische Material, die DNA, in den Zellen. Auf diese Weise kann eine Vielzahl von schwerwiegenden Krankheiten entstehen, zum Beispiel Krebs, Alzheimer, Arteriosklerose oder Diabetes.

DNA-Reparatur entschlüsselt
Ein Team um Ulrich Hübscher vom Institut für Veterinärbiochemie und Molekularbiologie der Universität Zürich hat nun mit englischen Forschern jenen Mechanismus entschlüsselt, mit dem der Körper es normalerweise schafft, die sauerstoffgeschädigte DNA wieder zu reparieren. Meist werden durch diese Reparatur die schlimmen Konsequenzen verhindert.

Hübscher hofft, dass die im US-Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" (kurz PNAS) publizierte Arbeit für neue Therapien genutzt werden kann. Er erwarte, dass damit schonendere Ansätze für Krebstherapien entwickelt würden, und dass neue Tests für die Früherkennung bestimmter Krebsarten entstünden, wird er zitiert.

Hübscher und sein Team führen in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Zürich bereits eine Studie in diese Richtung durch: Dabei werden Proben von verschiedenen Krebsarten auf die Reparaturgene und deren Steuerung untersucht.

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