"Songbook"

Ein Mann und seine Gitarre: Chris Cornell unverfälscht

Musik
16.12.2011 15:32
Weihnachten ist traditionell die Zeit der Besinnung und der Best-of-Alben. Chris Cornell, Soundgarden-Mastermind und Ex-Sänger der aus Rage Against The Machine hervorgegangenen Formation Audioslave, vereint auf seinem jüngsten Solo-Spross "Songbook" beides: eine gehörige Portion Gefühl und große Hits.
(Bild: kmm)

Mit einer gewöhnlichen Best-of-Zusammenstellung anlässlich der Feiertage hat Cornells "Gesangsbuch" wenig gemein. Sicherlich: Mit Songs wie "Can't Change Me", "I Am The Highway", "Fell On Black Days" oder "Black Hole Sun" finden sich nebst einer Coverversion von Led Zeppelins "Thank You" und "Imagine" von John Lennon einige der größten Hits des inzwischen 47-Jährigen aus Soundgarden- bzw. Audioslave-Tagen auf dem Silberling.

Für das heutige Musikgeschehen geradezu außergewöhnlich ist jedoch die Art und Weise, wie die insgesamt 16 Songs von der einstigen Grunge-Ikone zum Besten gegeben werden. Denn mit Ausnahme des ab und zu applaudierenden und vor Entzückung johlenden Publikums gibt es auf "Songbook" nur zwei Dinge zu hören: Chris' Stimme und seine Gitarre – unplugged, akustisch, live und damit schlicht und ergreifend pur. Sich derart "nackt" einem Publikum zu präsentieren, bedarf einigen Mutes. Cornell meistert die Herausforderung jedoch bravourös und beweist damit einmal mehr, welch großes Stimmtalent er ist.

Ohne Stromgitarren, Verstärker und lautes Geschrei, lässt Cornell einzig und allein sein gleichermaßen samtiges wie kratziges Stimmorgan wirken und erzeugt dadurch beim Hören die durch Castingshows leider inflationär zitierte Gänsehaut. "Niemals mehr als zwei Drinks vom Weinen entfernt", singt Cornell zum Auftakt im Opener "As Hope And Promise Fade" und bringt damit die im Albumverlauf vorherrschende Stimmung auf den Punkt. Perfekt für die trübe Jahreszeit also oder die nächste Runde mit Freunden ums Lagerfeuer, aber auf alle Fälle ein musikalisches Kleinod.

Wer sich davon überzeugen möchte: Hörproben gibt es auf der offiziellen Website von Chris Cornell.

9 von 10 gänzlich unverfälschten Punkten

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