Anhand von Videoaufnahmen und detaillierter Analyse derselben konnten Biologen der University of Chicago jetzt zeigen, dass die urtümlichen Fische – noch heute lebende, nahe Verwandte der ersten Landwirbeltiere – ihre fadenförmigen hinteren Flossen verwenden, um sich unter Wasser quasi laufend über den Boden zu bewegen.
Wie die Filmaufnahmen zeigen, setzen die Fische dabei tatsächlich einen "Fuß" vor den anderen. Die Videoanalysen legen nahe, dass die ersten Schritte in der Evolution des Laufens vermutlich viel früher als bislang gedacht, und schon unter Wasser getan wurden, so die Forscher. "Das zeigt uns – verzeihen sie das Wortspiel – die Schritte, die am Ursprung des Gehens beteiligt sind ", sagte Neil Shubin an der Universität von Chicago.
Bislang hatte man eine solche Art der Fortbewegung nur den frühen Landwirbeltieren, den sogenannten Tetrapoda, zugesprochen. Möglicherweise müsse auch der Ursprung mancher fossiler Spuren, die bisher Tetrapoden zugeordnet wurden, neu überdacht werden, schreiben die Forscher in den "Proceedings" der Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) der USA. Sie vermuten, dass den Fischen beim Laufen auch ihre mit Luft gefüllte Lunge hilft. Sie gibt dem Körper offenbar genügend Auftrieb für das Spazieren auf den an Barteln erinnernden Flossen.
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