Bange Stunden

Athen: Geiselnahme in Gefängnis hielt Polizei in Atem

Ausland
13.12.2011 08:23
In einem Hochsicherheitsgefängnis in Athen ist am Montagabend eine Geiselnahme unblutig zu Ende gegangen. Alle Geiseln seien in Sicherheit, sagte Justizminister Georgios Petalotis im griechischen Fernsehen. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch aus der Korydallos-Haftanstalt im Westen von Athen hatten mehrere Insassen, darunter einer der gefährlichsten Verbrecher des Landes, insgesamt drei Wärter als Geiseln genommen.

Bei dem Anführer der Häftlinge handelte es sich um Panagiotos Vlastos, der wegen zweifachen Mordes eine lebenslange Haftstrafe verbüßt. Nach Angaben des Justizministeriums versuchte er, mit einer während der Besuchszeiten eingeschmuggelten Waffe aus dem Gefängnis zu fliehen. Dabei erhielt Vlastos Unterstützung von zwei oder drei inhaftierten Mitgliedern der Anarchistengruppe "Verschwörung der Feuerzellen".

Stundenlange Verhandlungen
Einem Aufseher sei es laut den Behörden aber gelungen, den Alarm auszulösen. Daraufhin hätten sich alle Ausgänge verriegelt. Im Gefängnis seien deshalb vorübergehend auch einige Angehörige von Gefangenen eingeschlossen gewesen, die zu einem Besuch in die Haftanstalt gekommen waren. Nach stundenlangen Verhandlungen ergaben sich schließlich die mit einer Waffe und drei Messern bewaffneten Männer.

Vlastos gilt als einer der gefährlichsten Verbrecher Griechenlands. Er soll aus dem Gefängnis heraus im Jahr 2009 die spektakuläre Entführung des Reeders Perikles Panagopoulos organisiert haben. Der 70-Jährige kam damals nach zehn Tagen gegen ein Lösegeld von 30 Millionen Euro frei. Das Geld ist seither verschwunden.

Extremisten als Komplizen
Vlastos' Komplizen gehören zu einer Gruppe von sieben Extremisten, die im Juli wegen "Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe" zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Die "Verschwörung der Feuerzellen" hatte Ende 2010 zahlreiche Briefbomben an Botschaften und Regierungseinrichtungen in Europa verschickt.

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