Westbahn gegen ÖBB

‘Modernes Flair’ vs. ‘Platzhirsch’ schon am ersten Tag

Österreich
11.12.2011 18:19
Zug fährt ab! Am Sonntag um exakt 5.32 Uhr rollte vom Wiener Westbahnhof ein geschichtsträchtiger Zug Richtung Salzburg los – denn zum ersten Mal trat mit der Westbahn ein privates Unternehmen gegen die staatlichen Österreichischen Bundesbahnen zum Duell auf der Schiene an. Die "Krone" hörte sich bei Passagieren um. Resümee: Ein Wettbewerb ist meist belebend.

Der mit Spannung erwartete harte Zweikampf auf der Schiene wurde von vielen Kunden relativ gelassen gesehen. Eher konservative Fahrgäste vertrauen der guten alten ÖBB "als bestens eingefahrenem Platzhirschen", die anderen wiederum, eher Progressive, spricht das "moderne Flair des Bahnneulings mit dem Image des Newcomers" an.

Etwas angespannter hingegen stellte sich die Lage auf der "Werbe-Ebene" dar. So rückte das ÖBB-Team gleich mit drei Presse-Ladys an. Und Mädchen mit schicken Hauben informierten Kunden an den Ticketautomaten über neue Fahrpläne und sammelten so jede Menge Sympathie-Punkte.

"ÖBB sind eben zu 100 Prozent rot-weiß-rot"
Zudem wurden mit einer Werbe-Broschüre "10 gute Gründe für die ÖBB" angepriesen: Von der Pünktlichkeit (96,5 Prozent) über die tägliche Armada von 6.500 Zügen und 2.300 Bussen bis zur patriotischen Freude darüber, dass die ÖBB eben zu 100 Prozent rot-weiß-rot sind.

"Ich fahre seit Jahrzehnten 1. Klasse, wenn ich meine Tochter in Wien besuche", so Margarete V. (84) am Bahnsteig. Ihre Tochter hingegen will – wenn's billiger ist – auf die Westbahn umsteigen. Und genau dieser Preisunterschied hat der neuen Privatbahn viele Kunden gebracht: Ohne Vorteilscard kostet die ÖBB-Fahrt von Wien nach Salzburg 47,50 Euro (72 Verbindungen) und die Westbahn (elf Mal pro Tag) 23,80 Euro. Selbst im angrenzenden Bayern hat sich das schon herumgesprochen. So hatten sich Theresa (18) und Margarethe (22) aus Freilassing "für die Privaten entschieden, da der Papa im Internet den Preisvorteil entdeckt hat".

Großer Bahnhof für Westbahn-Eigentümer
Großen Bahnhof gab es dann, als Westbahn-Miteigentümer Hans-Peter Haselsteiner am Westbahnhof von Verkehrsministerin Doris Bures willkommen geheißen wurde (Bild 2). Die Ministerin sieht ÖBB und Westbahn "als Partner, wenn es darum geht, im Wettbewerb gegen das Auto zu gewinnen".

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