Einigung erzielt
Ärztestreik in der Slowakei nach vier Tagen zu Ende
"Wir sind zu einer Einigung gekommen, die wir als gerecht empfinden können", sagte die scheidende Premierministerin Iveta Radicova nach der Unterzeichnung eines Memorandums in den Morgenstunden.
Schon Samstag früh sollten die Personalabteilungen der Krankenhäuser ihren Ärzten neue Arbeitsverträge vorlegen, sodass die Mediziner sofort wieder ihre Arbeit aufnehmen könnten. Die Ärztegewerkschaft LOZ rief ihre Kollegen jedoch noch zum Abwarten auf, bis alle Verträge geprüft seien.
Ärzte brachten Gesundheitswesen an den Rand des Kollaps
Formell gilt auch am Samstag noch der Notstand, den die Regierung am Dienstag über 15 besonders akut gefährdete Krankenhäuser verhängt hatte. Dieser Notstand erlaubte es, Ärzte zur Weiterarbeit zu zwingen, die ihre Stellen aus Protest gegen niedrige Bezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen gekündigt hatten. 2.400 der 7.000 slowakischen Ärzte hatten sich nämlich an einer Massenkündigung zum Monatsende November beteiligt und damit das slowakische Gesundheitswesen an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.
Die slowakischen Ärzte streikten, um ihrer Forderung nach einer Gehaltserhöhung von 700 Euro und einer Aufhebung des Gesetzes über die Umwandlung der staatlichen Krankenhäuser in Aktiengesellschaften Nachdruck zu verleihen. Premierministerin Radicova wollte die Löhne zunächst nur um 300 Euro erhöhen und die Umwandlung der Krankenhäuser lediglich temporär einstellen.
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