Mit bis zu 220 km/h

“Teufelswinde” verursachen Chaos in Kalifornien

Ausland
02.12.2011 15:50
Schwere Unwetter haben im Südwesten der USA für massive Stromausfälle und ein Verkehrschaos gesorgt. Im Süden Kaliforniens waren mehr als 300.000 Menschen wegen der sogenannten Teufelswinde von der Stromversorgung abgeschnitten. Meteorologen rechnen für die kommenden Tage weiter mit heftigen Stürmen und befürchten, dass dadurch Buschfeuer angefacht werden könnten.

Die auch "Santa-Ana-Winde" genannten Unwetter fegten am Donnerstag mit einer Geschwindigkeit von bis zu 220 Kilometern pro Stunde über Südkalifornien hinweg. Alleine rund um Los Angeles waren nach Berichten der Gemeindebehörden 75 Prozent der Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Hundertausende mussten die Nacht auf Freitag im Dunkeln verbringen. Der Betrieb am internationalen Flughafen von Los Angeles war bereits am Mittwochabend vorübergehend eingestellt worden.

Für Los Angeles wurde Notstand erklärt
"Niemand in unserer Behörde hat jemals so viele Schäden gesehen", sagte Jon Kirk Mukri von der Parkverwaltung in Los Angeles der Zeitung. Die Anlagen seien derart mit abgerissenen Ästen und Zweigen übersät, dass sie eine Gefahr für die Öffentlichkeit seien. Für den Landkreis von Los Angeles wurde der Notstand erklärt, wodurch Finanzmittel frei werden. Der Nationale Wetterdienst sprach von "den stärksten östlichen Winden der vergangenen Jahre".

Schwer getroffen wurde auch die Stadt Pasadena östlich von Los Angeles. Im gesamten Stadtgebiet lägen Bäume und Äste umher, zusammen mit abgerissenen Stromkabeln, sagte Bürgermeister Michael Beck der "Los Angeles Times". Bürgern ohne Strom sei geraten worden, sich mit Eis und Taschenlampen einzudecken.

"Grey's Anatomy"-Star betroffen
Auch das Anwesen des Schauspielers Eric Dane, bekannt aus der TV-Serie "Grey's Anatomy", wurde vom Sturm getroffen: Ein gut neun Meter hoher Eukalyptusbaum krachte durch eine Böe in die Wand seines Hauses. Wie die Website TMZ.com berichtete, seien weder Dane noch seine Frau, die schwangere Schauspielerin Rebecca Gayheart, verletzt worden. Der Baum soll Teile der Wand, eine Wasserleitung und ein geparktes Auto zerstört haben.

In den Bundesstaaten Nevada, Utah, Arizona und New Mexico herrschten Winterstürme, starker Wind und Waldbrandgefahr. Der Nationale Wetterdienst schrieb in einer Warnung, die potenziell gefährlichen starken Ostwinde würden mindestens bis Freitag andauern. Es werde mit dem stärksten Sturm seit mehreren Jahren gerechnet.

Wetterphänomen mit vielen Namen
Die Santa-Ana-Winde sind ein Wetterphänomen, bei dem in Südkalifornien im Herbst und Winter trockene Winde von der Sierra Nevada und den Rocky Mountains im Osten in Richtung Küste wehen. Das auch "Teufelswinde", "Teufelshauch" oder "roter Wind" genannte Phänomen entsteht, wenn sich ein Hochdruckgebiet über dem Hochplateau von Nevada, Utah und Idaho bildet. Die normalerweise kalte und ohnehin trockene Luft der Wüste drängt dann in südwestlicher Richtung abwärts durch enge Schluchten vor der kalifornischen Küste. Dort erwärmt sie sich und gewinnt massiv an Geschwindigkeit.

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