Amnesty-Bericht

Arabische Länder unterdrücken mit Österreichs Waffen

Österreich
19.10.2011 12:13
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft Österreich und 16 anderen Staaten vor, durch massive Waffenexporte in arabische Länder zur Unterdrückung der dortigen Protestbewegungen beigetragen zu haben. In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht wird Österreich zu den "wichtigsten Waffenlieferanten" von Jemen und Bahrain gezählt.

Österreich sei zudem mit Italien das einzige Land gewesen, das im Beobachtungszeitraum 2005 bis 2009 die Ausfuhr von Waffen, Munition und Ausrüstung nach Syrien genehmigt habe. Im Jahr 2006 seien dem dortigen Regime gepanzerte Fahrzeuge für zwei Millionen Euro verkauft worden.

Für die gleiche Summe kaufte auch das jemenitische Regime laut Amnesty österreichische Panzerfahrzeuge. Bahrain wurden Kleinwaffen und Glattrohrkanonen für 412.000 Euro verkauft.

USA als "Ägypten-Gönner" Nummer eins
Dagegen fallen österreichische Rüstungsexporte in die arabische Führungsmacht Ägypten (Kleinwaffen im Wert von 451.000 Euro) nicht weiter auf. Ägypten habe nämlich aus insgesamt 21 Staaten Rüstungsgüter bezogen, wobei die USA mit großem Abstand führen, sagt Amnesty International. Von den fünf untersuchten Empfängerstaaten habe lediglich Libyen keine österreichischen Rüstungsgüter erhalten.

"Friedliche Demonstranten getötet"
Die Menschenrechtsorganisation untersuchte in ihrer hundertseitigen Studie Rüstungslieferungen nach Ägypten, Bahrain, Libyen, Syrien und in den Jemen. Die wichtigsten Exportstaaten für Waffen in diese Länder seien demnach Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Russland, Tschechien und die USA.

Die von ihnen gelieferten Waffen, Munition und andere Ausrüstung seien eingesetzt worden, als Polizei und Soldaten "friedliche Demonstranten getötet, verletzt oder willkürlich verfolgt haben".

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele