Beim Sturzflug auf die Beute steigert die Fledermaus ihre Echo-Ortung auf bis zu 190 Rufe pro Sekunde. Wie das Tier diese hohe Frequenz erzeugen kann, war bisher rätselhaft. Die Forscher fanden jetzt bei ihrer Studie mit Wasserfledermäusen heraus, dass ein extrem schneller Kehlkopfmuskel dafür verantwortlich ist. Dieser könne sich bis zu zwanzig Mal schneller als die schnellsten Muskeln des Menschen, die für die Augenbewegungen zuständig sind, zusammenziehen.
Erstmals bei Säugern entdeckt
"Bisher hielt man superschnelle Muskeln für außergewöhnlich. Unsere Entdeckung dieser Muskeln bei Säugetieren deutet darauf hin, dass sie verbreiteter sind als angenommen", erklärte Coen Elemans von der Universität von Süddänemark in Odense in einer Mitteilung. Experimente mit isolierten Muskelfaserbündeln hätten gezeigt, dass sich die Kehlkopfmuskeln der Wasserfledermaus, die knapp über der Wasseroberfläche von Teichen und Seen nach Mücken und anderen Insekten jagt, bis zu 200 Mal pro Sekunde zusammenziehen können.
"Bevor Fledermäuse vor mehr als 50 Millionen Jahren entstanden, war der Nachthimmel voll von Motten und anderen fliegenden Insekten", erläutert Elemans. "Die Entwicklung von superschnellen Muskeln war entscheidend für den Erfolg von Fledermäusen als fliegende Beutejäger in der Dunkelheit", schreiben die Autoren, zu denen auch Biologen der Universität von Pennsylvania in Philadelphia gehörten.
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