Kovats zieht zurück

Verkauf von A-Tec an Contor vorerst geplatzt

Österreich
28.09.2011 16:33
Der Verkauf der börsenotierten A-Tec des Industriellen Mirko Kovats "bleibt bis zuletzt spannend", kommentierte Gläubigervertreter Hans-Georg Kantner die ergebnislose Abhaltung der außerordentlichen Hauptversammlung am Mittwoch. Kovats hat seinen Antrag auf Zustimmung zum Angebot der Contor Industries nun doch zurückgezogen. Der Verkauf des insolventen Konzerns ist damit vorerst geplatzt.

Kovats begründete dies damit, dass der Investor für die Montanwerke Brixlegg aufgrund der Penta-Klage abgesprungen sei. Dadurch würden nun 90 Millionen Euro fehlen. Das Contor-Angebot hätte nur vollständig angenommen werden können, betonte Kovats und wies darauf hin, dass bis 30. September das Geld in Höhe von rund 200 Millionen Euro beim Sanierungsverwalter Matthias Schmidt einlangen müsse.

Man sei in Verhandlungen mit der Penta und wolle demnächst eine Hauptversammlung ausschreiben, sagte Kovats. Sein Anwalt Norbert Abel wies in Beantwortung von Aktionärsfragen darauf hin, dass für den Fall, dass das Geld nicht fristgerecht beim Treuhänder auf dem Konto landet, Schmidt die A-Tec im Interesse der Gläubiger verkaufen müsse. A-Tec-Aufsichtsratschef Freimut Dobretsberger meinte, dass "alle A-Tec-Organe die kommenden 48 Stunden" dazu nutzen wollen, um das Beste für die Gesellschaft zu erreichen.

Kovats zufolge wurde die Penta-Klage am Montag zugestellt. Seither habe A-Tec drei Tage Zeit, eine Stellungnahme abzugeben, so Kovats. Sollte die beantragte Klage durchgehen, dann kann das Contor-Angebot nicht angenommen werden, hieß es auf der Hauptversammlung. Kovats bestätigt noch einmal "zum Mitschreiben" für die Aktionäre: "Es wird mit Penta verhandelt." Penta zufolge soll man aber noch weit von einer Einigung entfernt sein.

Kovats kämpft "um sein Leiberl"
Kovats kämpfe "um sein Leiberl", wie Gläubigervertreter Kantner nach der Hauptversammlung erklärte. Daher schließt Kantner nicht aus, dass der A-Tec-Mehrheitseigentümer und -Chef noch Karten im Ärmel habe, ob es Trümpfe seien, könne man derzeit nicht sagen.

Am 5. September hatte der A-Tec-Vorstand an Contor Industries, einem "rechtlichen Vehikel" für den Verkauf von A-Tec-Beteiligungen, den Zuschlag für die A-Tec-Beteiligungen gegeben. Die Montanwerke Brixlegg hätten an die in Genf beheimatete Solistice International Investments verkauft werden, hinter der der pakistanische Milliardär Alshair Fiyaz stehen soll.

Penta brachte Unterlassungsklage ein
Vergangene Woche haben sich die Ereignisse dann überschlagen: Der nicht zum Zug gekommene Investor Penta brachte eine Unterlassungsklage samt Einstweiliger Verfügung gegen A-Tec ein. Ziel der Klage ist es, die Verkaufsverhandlungen mit Contor wegen Nichteinhaltung der gerichtlich festgelegten Details im Verkaufsprozess zu Fall zu bringen, so Penta. Als Reaktion darauf soll Solistice einen Tag danach laut Kovats vom Kauf abgesprungen sein, sodass die Hauptversammlung das Contor-Angebot nicht absegnen könne.

Die Klage vom tschechisch-slowakischen Interessenten Penta gegen A-Tec habe das Contor-Paket destabilisiert, sagte Kantner. Sollte Schmidt ab 1. Oktober die gesamte Verwertung der A-Tec im Interesse der Gläubiger vornehmen, glaubt Kantner, dass dies relativ rasch, nämlich in wenigen Monaten, erfolgen könnte.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele