Mehr Plätze

Ausbau der Kinderbetreuung beschlossen

Österreich
27.09.2011 17:28
Beruf und Familie sollen besser vereinbar werden – der Ministerrat hat am Dienstag den Ausbau der Kinderbetreuung beschlossen. Jährlich soll es 5.000 neue Plätze geben, auch die Öffnungszeiten werden ausgeweitet.

Bis zum Jahr 2014 gibt es für den Ausbau der Kinderbetreuung 55 Millionen Euro vom Bund, die Länder müssen ebenfalls diese Summe investieren. Die Förderung ist an eine schrittweise Erweiterung der Öffnungszeiten gekoppelt, ab 2013/14 müssen die Einrichtungen dann mindestens 47 Wochen pro Jahr zugänglich sein. Derzeit haben nur 29 Prozent der Kindergärten so lange ihre Pforten geöffnet. Bei Krippen sind es 47 Prozent.

Der Schwerpunkt bei der Ausbau-Offensive liegt bei Kindern unter drei Jahren. Bis Ende 2014 soll sich deren Betreuungsquote von 19 auf 28 Prozent erhöhen.

Beschluss stößt auf breite Zustimmung
Familienminister Reinhold Mitterlehner sieht durch die Ausbau-Offensive die Vereinbarkeit von Familie und Beruf "deutlich" erleichtert. Darüber hinaus werde erstmals die flexible Auseitung der Jahresöffnungszeiten unterstützt, so der Minister. Auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zeigte sich erfreut: "Heute wird die Erfolgsgeschichte der Anstoßfinanzierung fortgesetzt." Schon in den vergangenen drei Jahren seien 24.000 neue Betreuungs- sowie 9.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. "Diesen Weg gehen wir jetzt konsequent weiter".

Für die ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende Brigitte Ruprecht wäre es kurzsichtig, in diesen Bereich nicht zu investieren, zumal fast jede zweite Frau nur Teilzeit arbeite. Aus ihrer Sicht wäre es jedoch wünschenswert, die Mindestöffnungszeit von 47 Wochen schon früher vorzuschreiben. Dorothea Schittenhelm, Bundesleiterin der ÖVP-Frauen, sieht in der Ausbau-Offensive einen "wichtigen Schritt" zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Begrüßt wird der Beschluss auch von Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz aus "integrationspolitischer" Sicht sowie vom Hilfswerk aus Sicht der Tageseltern.

Grüne und BZÖ üben Kritik
Kritik hingegen gab es von den Grünen und dem BZÖ. Grünen-Familiensprecherin Daniela Musiol setzt die Offensive unter Anführungszeichen und meint, diese sei ohnehin seit Jahren überfällig. Vor allem in den westlichen Bundesländern und den ländlichen Regionen sei die Situation bei den Öffnungszeiten "katastrophal". Sie kritisierte auch die Freiwilligkeit bei den Qualitätsstandards. BZÖ-Familiensprecherin Ursula Haubner vermisst in der Vereinbarung die Sprachförderung und verweist auf Defizite vieler Kinder bereits am ersten Schultag.

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