Wiener Studie belegt

Bewegung senkt Sterberisiko um bis zu 39 Prozent

Wissenschaft
19.09.2011 14:01
Wie eine aktuelle Untersuchung von Wissenschaftern der Universität Wien zeigt, senken schon leichte bis mäßige körperliche Alltagsaktivitäten das Sterberisiko. Intensives Ausdauertraining im Ausmaß von fünf Stunden wöchentlich kann dieses sogar um bis zu 39 Prozent vermindern, schreiben die Forscher, die für ihre Meta-Studie weltweit 80 Studien analysiert haben, im Fachblatt "International Journal of Epidemiology".

Günther Samitz vom Zentrum für Sportwissenschaften der Universität Wien hat in der Meta-Analyse mit insgesamt 1,3 Millionen Teilnehmern weltweit verfügbare Einzelstudien zu dem Thema zusammengeführt. Ziel der Studie war es auch zu überprüfen, ob die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen 150 Minuten Bewegung pro Woche einen positiven Effekt bei der Verhinderung chronischer Krankheiten und vorzeitigem Tod haben.

Samitz' Team konnte bestätigen, dass die von nur rund einem Drittel der erwachsenen Europäer erfüllten Mindestvorgaben der WHO tatsächlich einen effektiven Gesundheitsnutzen haben. 2,5 Stunden moderate Bewegung pro Woche, so die Studie, führen zu einer Reduktion des Sterberisikos um rund zehn Prozent.

Schon moderate Bewegung hilft
"Jede körperliche Aktivität ist also besser als keine und selbst banale Alltagsaktivitäten bewirken einen Überlebensvorteil. Mehr und intensivere Bewegung bringt aber einen höheren Gesundheitsnutzen", erklärte Samitz in einer Aussendung der Universität Wien. Selbst nur leichte bis mäßig intensive Alltagsaktivitäten helfen: Steigert man die wöchentliche Bewegungsdosis um eine Stunde, vermindert sich die Gesamtsterblichkeit um rund vier Prozent.

Vor allem Frauen und ältere Personen würden stärker von mäßig intensiven Alltagsaktivitäten, wie Haushalts- oder Gartenarbeit und Besorgungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad, profitieren. Warum das so ist, wissen die Wissenschaftler noch nicht. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen könnte mit der Hormon- und Stoffwechselsituation der Frauen zusammenhängen.

Ausdauertraining senkt Sterberisiko um 39 Prozent
Erhöht man das Ausmaß der mäßig angestrengten Bewegung auf 300 Minuten wöchentlich, reduziere sich das Sterberisiko um 19 Prozent. Durch ebenso langes, aber intensiveres Ausdauertraining kann diese Senkung bis zu 39 Prozent betragen. Sportwissenschafter Samitz empfiehlt aber trotzdem, sich schrittweise an mehr Bewegung heranzutasten. Gerade bei Neueinsteigern sei bei starker körperlicher Belastung das Risiko für Verletzungen höher.

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