Der Erstangeklagte wurde zudem der schweren Nötigung und fortgesetzten Gewaltausübung gegen seine Lebensgefährtin, die die Bankräuber bei der Polizei angezeigt hatte, für schuldig befunden. Außerdem wurde er wegen versuchter Begünstigung seines Mitangeklagten verurteilt. Er hatte beim ersten Verhandlungstermin Ende Juli den Mitangeklagten noch entlastet.
"Er war bei keinem der Überfälle dabei", meinte der bereits mehrmals wegen Raubüberfällen vorbestrafte Mann damals. Doch der 29-Jährige bekannte sich am Montag gegenüber Richter Thomas Dampf schuldig und legte ein Geständnis ab.
"Es war ein Versuch, ihn zu begünstigen"
Der Richter stufte in seiner Urteilsbegründung die Geständnisse der Argentinier als für die Strafbemessung mildernd ein. Als Höchststrafe hatten ihnen ursprünglich 15 Jahre Haft gedroht. Die positive Wirkung des Geständnisses des Erstangeklagten sei jedoch durch seine offensichtlich falsche Aussage zur Täterschaft des Mitangeklagten vermindert worden, sagte Dampf. "Es war ein Versuch, ihn zu begünstigen", meinte der Richter. Der 33-Jährige hatte zuvor die Angst vor einer möglichen Racheaktion seines Kollegen als Grund für seine Falschaussage genannt.
Schusswaffen angeblich bei Coups nicht geladen
Laut den Beschuldigten soll eine derzeit flüchtige Mexikanerin bei einem Überfall beteiligt gewesen sein. Insgesamt habe man bei beiden Überfällen rund 250.000 Euro erbeutet, die man anteilsmäßig geteilt habe. Die dabei verwendeten Gaspistolen beziehungsweise Revolver seien nicht geladen gewesen, sagte der Erstangeklagte im Prozess.
Die beiden Argentinier sowie die flüchtige Mexikanerin sollen die Überfälle auf die Tiroler Banken am 25. Mai 2009 und 25. Februar 2010 laut Kriminalpolizei gemeinsam geplant und letztlich jeweils zu zweit verübt haben. Mitte März 2011 wurden die Männer in Tirol festgenommen (siehe Infobox).
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