Familien-Diebestour

Langfinger (16) zu Geldstrafe verurteilt

Vorarlberg
25.03.2023 17:25

Die Idee, mal kurz mit dem Papa auf Diebestour zu gehen, hatte für einen 16-jährigen Rumänen ein gerichtliches Nachspiel. Während der Vater bereits wegen einer anderen Straftat im Gefängnis sitzt, wurde nun auch der Sohn wegen schweren Diebstahls verurteilt.

Während der knasterfahrene Herr Papa wegen eines anderen Delikts derzeit in der Schweiz im Häfn sitzt, hält der Sohnemann in Vorarlberg die kriminelle Stellung. In Begleitung von Mutter und Tante betritt das Früchtchen den Saal am Landesgericht Feldkirch.

Zum Vorwurf der Staatsanwältin, 40 Smartphones und einige Airpods aus einem Keller in Lustenau gestohlen zu haben, hat der Bursche folgendes zu berichten: „Ich bin halt mit meinem Vater und einem fremden Jungen mitgefahren. Dann ist der Papa auf einem Parkplatz in Lustenau ausgestiegen und hat mir gesagt, dass ich im Auto warten soll.“ Kurz darauf sei sein Vater mit ein paar Tüten voller Handys zurückgekommen. Der Papa habe ihm zwei oder drei Smartphones geschenkt, die nicht gestohlen seien.

Richterin Sabrina Tagwercher daraufhin: „Und wieso sind Sie dann geflüchtet, als die Polizei am selben Tag zu Ihnen nachhause kam?“ Angeklagter: „Weil ich so geschockt war und Angst hatte. Wissen Sie, ich habe im allgemeinen Angst vor der Polizei. Ich bin den Umgang mit denen nicht gewohnt.“

Das Lügen allerdings scheint der Angeklagte gewohnt zu sein. Seine damaligen Aussagen gegenüber der Polizei befindet die Richterin genauso unglaubwürdig wie die Geschichte, die der 16-Jährige vor Gericht auftischt. Das sieht Staatsanwalt Simon Mathis ähnlich. „Sie wussten genau, was gespielt wird und dass die Handys gestohlen sind.“

Zeuge notierte Autokennzeichen

Und auch der Bruder des Handyladenbetreibers erkennt den Angeklagten im Gerichtssaal sofort als damaligen Beifahrer wieder. „Als ich den Vater beim Auto stellen wollte, spuckte mich der Angeklagte an. Dann brausten sie mit dem Wagen davon.“ Ein Nachbar, der Zeuge des Vorfalls wurde, notierte sich das Nummerntaferl. Kurz darauf stand die Polizei bei der Familie vor der Tür.

Wegen Beitragstäterschaft wird der 16-Jährige zu einer teilbedingten Geldstrafe von 720 Euro verurteilt. Den entstandenen Schaden von 6000 Euro an den Handyladenbesitzer muss er zwar binnen zwei Wochen zahlen. Den Burschen dürfte das allerdings wenig kratzen. Es ist ja nichts zu holen bei ihm.

Chantal Dorn
Chantal Dorn
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