Der 70-jährige Steirer schilderte, dass er nach einem Baustellenbereich von einem anderen Wagen überholt und durch dessen scharfes Abbremsen ebenfalls zu einem gefährlichen Bremsmanöver gezwungen worden sei. Danach hielten die beiden Fahrzeuge auf dem Pannenstreifen. "Sie haben mich genötigt, ich werde Sie anzeigen", soll der Steirer gesagt haben. Doch der Wiener sei auf ihn zugegangen "und er hat ausgeschaut, als ob er raufen wollte", so der Pensionist.
"Bin ja nicht der Dirty Harry"
So habe er den 43-jährigen Wiener weggestoßen und seine Digitalkamera holen wollen, als ihm in der Reisetasche seine Schreckschusspistole "untergekommen" sei. Er will mit ihr jedoch nur "herumgefuchtelt" haben. "Ich hab' mir gedacht, bevor ich mich hauen lasse", so seine Erklärung. Der Wiener hingegen gab an, dass sein Kontrahent die Waffe gezielt auf ihn gerichtet habe. "Stimmt das?", wollte Richterin Sandra Berzkovics wissen. "Nein, ich bin ja nicht der Dirty Harry", so der Pensionist.
Der Wiener erklärte, er habe seinerseits eine Vollbremsung wegen des Steirers machen müssen, und zwar kurz vor dem Vorfall, der den anderen so erbost hatte. "Mir haben die Knie gezittert, ich war ganz fertig", schilderte er. "Gute Nerven haben Sie nicht, Sie sind ein junger Mensch und fahren schon lange", warf die Richterin ein. Doch der Wiener blieb bei seiner Version, der Pensionist soll ihm die Waffe sogar noch in den Bauch gedrückt haben.
Steirer zu Geldstrafe von 1.800 Euro verurteilt
"Irgendwer lügt mich an", stellte die Richterin nach der Einvernahme fest. Also verurteilte sie in erster Linie die Drohung mit der Schreckschusspistole. "Das geht nicht, dass man eine Waffe auf jemanden richtet", sagte sie zu dem Steirer, der zu einer unbedingten Geldstrafe von 1.800 Euro verurteilt wurde. Der Wiener wurde freigesprochen. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.
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