Martin Grubinger

Der Rhythmus, das Fließende und das Lebendige

Hochleistungskunst: Multi-Percussionist Martin Grubinger

(Bild: SF/Marco Borrelli)

Heuer wird Martin Grubinger 40 Jahre alt und im Zuge dessen als Schlagzeuger seine Karriere beenden. Doch zuvor absolviert er noch ein dichtes Tourneeprogramm, am Samstag trat der Außnahmeperkussionist im Rahmen der Festwochen Gmunden auf.

Am Samstag brachte der Weltstar Martin Grubinger bei seinem Konzert in Gmunden vor allem komplizierte Rhythmen zu Gehör: Solistisch, im Trio oder im Sextett mit dem Percussive Planet Ensemble. Ausschließlich zeitgenössische Komponisten, darunter u. a. Iannis Xenakis, Steve Reich oder Kalevi Aho, rangen den Musikern unglaubliche Virtuosität ab. Er spielte alles auswendig, quasi aus dem Bauch.

Das Faszinierende: Die verschieden langen Notenwerte leben auch von der Vielfalt der Instrumente und deren Klangfarben. Melodien und Harmonien kommen in die zeitlich strukturierten Abläufe - unglaublich spannende Musik! Das staunende Publikum dankte mit Standing Ovations.

(Bild: Simon Pauly)

Richtungswechsel in der Karriere
Einige Monate nach seinem 40. Geburtstag, den der gebürtige Salzburger Ende Mai feiern wird, ist für den Star der Szene Schluss mit seiner schweißtreibenden Hochleistungskunst. Doch was er preisgibt: Er wird weiter spielend unterrichten, Angebote für Kinder machen, selbst musizieren. Aber er wird dem Konzertbetrieb nicht mehr zur Verfügung stehen, nicht mehr von Stadt zu Stadt reisen. Vielleicht sucht er künftig das Lebendige mehr in der Familie.

Johannes Sonnberger