112 Punkte vorne

Vettel könnte schon in zwei Wochen Weltmeister sein

Sport
12.09.2011 10:14
Der Triumph ist ihm kaum noch zu nehmen und wohl nur noch eine Frage der Zeit: Im besten Fall kann Weltmeister Sebastian Vettel sogar schon beim nächsten Rennen in zwei Wochen in Singapur den ersten von insgesamt sechs "Matchbällen" verwerten. Mit seinem zweiten Titel in Serie wäre der deutsche Red-Bull-Pilot mit 24 Jahren auch der jüngste Doppel-Weltmeister der Geschichte. Nach seinem überlegenen Triumph in Monza liegt Vettel bereits 112 Punkte vor seinem ersten Verfolger Fernando Alonso.

Vettel ist damit definitiv bis zum vorletzten Rennen in Abu Dhabi WM-Leader, was auch immer passiert. Erstmals liegt der Ausnahmekönner mehr als 100 Punkte voran. "Vettel einen Augenblick vor der Weltmeisterschaft", titelte die "Gazzetta dello Sport" am Montag. Die war in dieser Form nicht zu erwarten gewesen, weil die Bullen mit dem High-Speed-Kurs in den vergangenen Jahren nicht zurechtgekommen waren.

"Red Bull ist hier noch nie auf dem Podium gewesen", erinnerte Motorsport-Berater Helmut Marko. "Dieses wichtige Rennen so dominant zu entscheiden, ist schon eine Genugtuung." Denn die nächsten Strecken sollten dem RB7 noch besser liegen. "Auf dem Papier war das nicht unser stärkster Kurs", erklärte Teamchef Christian Horner. Singapur dagegen "sollte eine sehr gute Strecke für uns sein", meinte Horner. "Sie ist ganz anders als Monza."

Vettel will noch gar nicht an den Titel denken
Mit einem Sieg auf dem Stadtkurs wäre Vettel bereits Weltmeister, wenn der im Ferrari-Heimrennen drittplatzierte Alonso nicht auf das Podest fährt. Dazu dürften weder Teamkollege Mark Webber noch Jenson Button Platz zwei belegen. "So weit denken wir noch nicht", betonte Vettel. "Wenn man zu viel erwartet, gibt es auch die Möglichkeit, enttäuscht zu werden." Er denke weiter Schritt für Schritt. "Es ist falsch, etwas zu planen, bevor es passiert."

Dass er in der besten Ausgangsposition ist, gesteht mittlerweile aber selbst der zurückhaltende Deutsche ein. "Alle anderen würden gerne mit uns tauschen", sagte Vettel. Die Konkurrenz hat spätestens in Monza endgültig das Handtuch geworfen. "Wir fahren alle nur noch um den zweiten Platz", meinte Webber, der in Italien nach einer Kollision mit Felipe Massa ausgefallen war. Damit nahmen die ersten fünf Plätze ausschließlich Weltmeister ein.

Lebenszeichen von Schumacher
Neben Vettel vermochte auch dessen Landsmann Michael Schumacher mit Platz fünf zu überzeugen. "Grande Schumi", schrieb die "Gazzetta" fast wie in alten Zeiten. "Er mag vielleicht der Großvater der F1 sein, aber gestern riss er die Zuschauer von ihren Sitzen." Für seine harten Manöver gegen Lewis Hamilton musste der Rekordweltmeister allerdings auch Kritik von McLaren einstecken.

Button ätzt über den Rekordchampion
Während sich Hamilton (4.) selbst einen Maulkorb auferlegte, kommentierte Teamkollege Button (2.) Schumachers Zick-Zack-Kurs: "Er ist immer von rechts nach links und wieder nach rechts gefahren. Das halten wir nicht für richtig. Vielleicht hat er seine Erinnerung verloren." Den Fans gefiel es. "Wir sind zwei Fahrer, die immer ans Limit gehen", verteidigte sich der Rekordweltmeister. "Ich habe mein Auto breit wie einen Laster gemacht."

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(Bild: KMM)



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