Großer Jubel

Vorsitzender des Übergangsrates besucht Tripolis

Ausland
11.09.2011 14:33
Erstmals seit dem Sturz des Gadafi-Regimes ist der Vorsitzende des libyschen Übergangsrates, Mustafa Abdul Jalil, in Tripolis eingetroffen. Hunderte Anhänger und Rebellen-Militärs bereiteten ihm am Samstagabend einen begeisterten Empfang, wie Augenzeugen berichteten.

Gespannt warteten die Menschen auf die Ankunft Mustafa Abdul Jalils. Dieser stellte allerdings gleich von vornherein klar, dass er Tripolis vorerst nur einen Besuch abstatte. Erst nach der "vollständigen Befreiung" des Landes werde sich der Übergangsrat in Tripolis niederlassen. Zudem warnte Jalil im Kreise der Rebellenführung vor zu großem Optimismus - Gadafi habe immer noch Geld, um Söldner anzuwerben.

Am Empfang für Jalil am Militärflughafen Mitiga nahm auch der Militärkommandant von Tripolis, Abdelhakim Belhaj, teil. Einige westliche Beobachter misstrauen ihm wegen seiner Vergangenheit als Mitglied einer militanten Islamistengruppe. Belhaj war 2004 von der CIA gefoltert und zwangsweise nach Libyen geschickt worden. Nach dem Umsturz hatte er erklärt, zu den demokratischen Werten zu stehen, zu denen sich der Übergangsrat bekennt.

Bani Walid immer noch in der Hand von Gadafi-Truppen
Indes unternahmen Kämpfer der Rebellen-Milizen am Sonntag erneut keinen ernsthaften Anlauf, die von Gadafi-Anhängern besetzte Wüstenstadt Bani Walid einzunehmen. Die Verbände der Aufständischen würden sich nun in der Umgebung der Stadt neu gruppieren, berichteten CNN-Reporter aus dem Frontgebiet.

Am Vortag hatten sich Rebellen-Stoßtrupps mit Gadafis Getreuen am Stadtrand heftige Gefechte geliefert. Die Kämpfer des ehemaligen Diktators leisteten mehr Widerstand als erwartet. Bani Walid, 150 Kilometer südöstlich von Tripolis, ist eine von vier Enklaven, die noch von Gadafi-Streitkräften gehalten werden.

Rebellen begannen unterdessen die Gadafi-Hochburg Sebha, 600 Kilometer südlich von Tripolis, zu umzingeln. Der Übergangsrat hatte den Gadafi-Anhängern ein Ultimatum gesetzt, um die Waffen niederzulegen. Es war in der Nacht zum Samstag abgelaufen, doch geändert hat sich seither nichts.

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