Bei der Preisverleihung am Samstagabend wurde zudem der deutsch-irische Schauspieler Michael Fassbender als bester Schauspieler ausgezeichnet. Fassbender spielt in dem Film "Shame" des Regisseurs Steve McQueen einen sexsüchtigen Mann. Als seine Schwester zu Besuch kommt, gerät sein Leben aus den Fugen. Fassbender wurde 1977 in Heidelberg geboren, wuchs dann später aber in Irland auf. Er wurde mit seiner Rolle in "Inglourious Basterds" von Quentin Tarantino bekannt.
Als beste Schauspielerin wurde die Chinesin Deanie Ip geehrt. Sie spielt in dem berührenden Drama "A Simple Life" eine alte Dame, die nach jahrzehntelanger Arbeit als Hausmädchen ins Altersheim abgeschoben wird. Für die beste Regie wurde ebenfalls ein Chinese ausgezeichnet: Regisseur Cai Shangjun gewann den Silbernen Löwen für sein Werk "People Mountain People Sea". Die Preise wurden am Samstagabend von der Jury unter Vorsitz von US-Regisseur Darren Aronofsky vergeben.
"Orizzonti"-Preis für Glawoggers "Whore's Glory"
Der österreichische Filmemacher Michael Glawogger wurde bereits am Nachmittag im Zweitwettbewerb "Orizzonti" ausgezeichnet. Er erhielt für seine Dokumentation über Prostitution "Whore's Glory" den Spezialpreis der Jury, da er "die älteste Profession als Spiegel eines globalen Labyrinths aus Sex und Kommerz mit erstaunlicher visueller Eloquenz und Präzision" eingefangen habe. "Ich würde diesen Preis gerne heute nach Thailand, Bangladesch und Mexiko tragen, um den Frauen zu zeigen, wie außergewöhnlich das ist, was sie mir mit auf den Weg gegeben haben. Und dass sie wahrgenommen und verstanden werden", erklärte Glawogger anlässlich der Überreichung der Auszeichnung.
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz erklärte in einer Aussendung: "Michael Glawogger ist einer der kompromisslosesten Filmdokumentaristen unserer Zeit. Beheimatet sowohl im fiktionalen Genre als auch im Dokumentarfilm, präsentiert er seinem Publikum schonungslose Einblicke in Thematiken, die zwar allgegenwärtig, aber stark tabubehaftet sind. Ich gratuliere dem Regisseur und seinem Team zu dieser großen Anerkennung im Rahmen der Filmfestspiele Venedig. Sie ist einmal mehr Beweis dafür, dass Österreich längst eine große Filmnation ist."
Auch Dabernigs Kurzfilm "Hypercrisis" überzeugte
Josef Dabernig, der mit "Hypercrisis" vertreten war, wurde von der Jury ebenfalls bereits am Nachmittag für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Kurzfilm nominiert. In dem 15-minütigen "Hypercrisis" inszeniert Dabernig auf meditative und mysteriöse Weise die Schaffenskrise eines Dichters, als Handlungsort dient ein ehemaliges sowjetisches Künstlerheim. Für die Jury kreierte der Filmemacher ein "cleveres, prägnantes Beispiel einer kreativen Blockade".
Die wichtigsten Preisträger
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