Darabos beauftragte den Generalstab mit der entsprechenden Planung der Pilotversuche, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Diese soll bis Ende September abgeschlossen sein. Die ÖVP wird über diesen Vorstoß vermutlich nicht erfreut sein, hatte doch Klubobmann Karlheinz Kopf schon letzte Woche mit "massiven Problemen" gedroht und die Pilotversuche als "irrwitzige Idee eines Verteidigungsministers" bezeichnet.
Aus Sicht des Ministers sind diese Pilotprojekte hingegen "ein erster Schritt", um weitere Erfahrungswerte zur Thematik zu gewinnen. "Damit tragen wir einerseits den neuen Herausforderungen Rechnung, andererseits wird die Empfehlung der Bundesheer-Reformkommission - die Gliederung des Bundesheeres so zu gestalten, dass spätere Entwicklungen wie etwa die Aussetzung der Wehrpflicht und die Umstellung auf ein Freiwilligenheer möglich sind - weiterverfolgt", so Darabos.
Drei-Punkte-Programm vorgestellt
Das Verteidigungsministerium gab am Dienstag neben dem geplanten Starttermin 2012 auch erstmals Details des Projekts bekannt. Demnach enthalten die Pilotversuche drei Punkte:
Darabos holt sich Tipps bei deutschem Amtskollegen
Die Heeres-Reform wird auch beim Besuch des Verteidigungsministers bei seinem deutschen Amtskollegen Thomas des Maiziere am Mittwoch in Berlin Teil der Gespräche sein. Darabos wird sich bei seinem Amtskollegen über den aktuellen Stand der deutschen Bundeswehr-Reform, Rekrutierungsprobleme und über die Erfahrungen Deutschlands bei der Umstellung auf ein Freiwilligenheer informieren. In Deutschland wurde die allgemeine Wehrpflicht am 1. Juli abgeschafft.
Laut Verteidigungsministerium werden außerdem Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik, internationale Einsätze und bilaterale Kooperationen im Mittelpunkt des Arbeitsbesuches stehen. Ziel ist eine weitere Vertiefung der bilateralen Beziehungen, wie das Ministerium mitteilte.
Die Deutsche Bundeswehr ist der wichtigste Kooperationspartner des Bundesheeres. Im Rahmen der internationalen Schutztruppe KFOR im Kosovo werden von Deutschland rund 1.300 Soldaten gestellt, von Österreich derzeit etwa 600. Das Bundesheer hat jährlich etwa 1.000 bilaterale Kontakte mit Deutschland.
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