Nach den bisherigen Untersuchungen wussten die zwei Piloten, dass sie sich beide im Anflug auf den Flugplatz befanden. Sie kamen über denselben Meldepunkt herein und meldeten per Funkspruch ihre Position an den Flughafen. Vermutlich schätzten sie aber die Entfernung und Geschwindigkeit zueinander falsch ein. "Die Flugzeuge waren aufgrund des Typs unterschiedlich schnell, sie haben sich dann in einer Höhe von 70, 80 Meter getroffen", erläuterte Raicher.
Kein Alarm trotz Kollisionswarngerät
Der Motorsegler des Typs "Super Dimona" war sogar mit einem Gerät ausgestattet, das den Flugweg aufzeichnet und vor Zusammenstößen warnt. Da aber das zweite Flugzeug, eine einmotorige Cessna 150, über kein Warngerät verfügte, konnte das Kollision-Warnsystem des Motorseglers kein Signal abgeben. "Dieses Gerät ist technisch so aufgebaut, dass es eine Gegenstelle braucht", sagte Raicher.
Es müsse sich dabei auch nicht um dieselbe Marke handeln, es gebe Geräte von anderen Firmen, die kompatibel seien. Das eingebaute Gerät könne allerdings nur ein zweites Warngerät erkennen, keine anderen Hindernisse, ergänzte der Gerichtssachverständige Thomas Muigg, der ein Gutachten über den Hergang des Absturzes erstellt.
Noch zu früh, um Schuldfrage zu klären
Die Ermittlungen nach der Unfallursache sind noch nicht abgeschlossen. Bisher deuten die Auswertung der vorhandenen Daten und die Zeugeaussagen auf Pilotenfehler hin. Die Experten der Flugunfallkommission und der Gerichtssachverständige gehen davon aus, dass sich die Piloten nicht gesehen haben.
Das Sichtproblem wurde durch die unterschiedliche Bauweise der Flugzeuge, es handelte sich um einen Tief- und einen Hochdecker, noch verschärft. Muigg will sein Gutachten noch heuer fertigstellen. "Ich bin dabei, so viele Puzzleteile wie möglich zu sammeln." Es sei noch zu früh, Angaben darüber zu machen, inwieweit sich die Schuldfrage klären lasse.
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