Linke Gegendemo

Dortmund: Krawalle bei Aufmarsch von Neonazis

Ausland
04.09.2011 09:38
Zu Krawallen ist es am Samstag in Dortmund bei einem Neonazi-Aufmarsch gekommen. 1.500 Gegendemonstranten der linken Szene aus ganz Deutschland versuchten nach Polizeiangaben, Sperren zu durchbrechen, die die Beamten zwischen 750 Neonazis und ihren Gegnern errichtet hatten. Der Aufmarsch der Rechtsextremen in Dortmund zählt zu den bundesweit größten jedes Jahr. An friedlichen Gegendemonstrationen beteiligten sich etwa 10.000 Menschen, darunter zahlreiche Politiker.

Rund 4.000 Polizisten waren im Einsatz. Die Beamten wurden am Rande der Veranstaltung von Linksextremisten mit Pfefferspray, Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Ein Polizist wurde den Angaben zufolge schwer verletzt, mehrere leicht.

Die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen die Gegendemonstranten vor und setzte auch einen Wasserwerfer ein, um Neonazis und Linksextreme voneinander trennen. Insgesamt wurden über 270 Demonstranten festgenommen, darunter ein Drittel Jugendliche und auch ein gesuchter Neonazi. Verletzt wurden nach Angaben der Polizei auch 16 Demonstranten.

Neonazis feiern Beginn des Zweiten Weltkrieges
Die rund 750 Neonazis - angekündigt waren mindestens 1.000 aus Deutschland und europäischen Nachbarstaaten - zogen am Nachmittag durch die Dortmunder Nordstadt. Sie ist durch einen hohen Ausländeranteil geprägt. Die Rechtsextremen, aufgerufen von der Gruppierung Autonome Nationalisten, kommen seit sieben Jahren in Dortmund am "Internationalen Antikriegstag" zusammen, zu dem sonst eher linke Organisationen aufrufen.

Die Rechten sprechen vom "Nationalen Antikriegstag". Am 1. September 1939 hatte das nationalsozialistische Deutschland Polen angegriffen und den Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Guntram Scheider nannte es pervers, wenn die Enkel derer, die den Krieg ausgelöst hätten, den Tag zum "Nationalen Antikriegstag" erheben.

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