Dutzende Verletzte

Mindestens 11 Tote bei Selbstmord-Anschlag in Algerien

Ausland
27.08.2011 14:56
Bei einem Doppel-Selbstmordanschlag sind in Algerien mindestens 11 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden. Zwei Selbstmordattentäter, einer auf einem Motorrad, hätten sich im Abstand weniger Sekunden vor einer Militärakademie westlich der Hauptstadt Algier in die Luft gesprengt, als sich dort gerade die Offiziere zum Fastenbrechen am Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan versammelten.

Der Anschlag ereignete sich in der Hafenstadt Cherchell rund 100 Kilometer westlich von Algier. Die Attentäter hätten eine größtmögliche Zahl an Menschen töten wollen, seien aber mit ihrem Plan gescheitert, in eine Offiziersmesse einzudringen, berichtete die Zeitung "El Watan" in ihrer Onlineausgabe. Sie sprengten sich letztlich vor dem Gebäude in die Luft.

Genaue Anzahl der Toten nicht bestätigt
Bei den Opfern handle es sich um neun Offiziere und zwei Zivilisten, teilte das algerische Verteidigungsministerium am Samstag mit. Die Zahl der Todesopfer war nach dem Anschlag von einer Krankenhaus-Mitarbeiterin am Freitag zunächst mit 18 angegeben worden, von offizieller Seite gab es zunächst keine Bestätigung, da die algerischen Behörden sehr zurückhaltend bei derartigen Vorfällen sind. Trotz der nationalen Versöhnungspolitik unter Präsident Abdelaziz Bouteflika seit Anfang 2000 und einem Amnestieangebot an Angehörige islamistischer Gruppen, die dem bewaffneten Kampf abschwören, kam es immer wieder zu Anschlägen.

Seit Anfang August intensivierten die Islamisten in Algerien ihre Angriffe im Osten des Landes wieder, insbesondere in der Region Kabylei. Ziele waren in allen Fällen die Sicherheitskräfte des Landes. Erst am Dienstagabend wurden in der Region Bordj Bou Arreridj rund 220 Kilometer südöstlich der Hauptstadt zwei Polizisten und ein Soldat bei einem Anschlag getötet.

Zusammenhang mit Chaos in Libyen
Beobachter sehen die jüngste Offensive der algerischen Islamisten im Zusammenhang mit dem Chaos im benachbarten Libyen. Bisher sind die Volksaufstände in der arabischen Welt nicht auf Algerien übergeschwappt, während die langjährigen Machthaber der Nachbarländer Tunesien und Libyen gestürzt wurden. Wichtigste islamistische Terrorgruppe in Algerien ist die "Al Kaida des Islamischen Maghreb", die auch wegen Entführungen von westlichen Sahara-Touristen berüchtigt ist.

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