Der neue Wirkstoff stammt aus der Immergrünen Magnolie (Magnolia grandiflora), einem Baum aus dem Südosten der USA und aus Nord-Mexiko. Es sei das erste Mal, dass ein pflanzliches Molekül identifiziert worden sei, das den Knochenabbau im menschlichen Körper stoppen könne.
Das Team um Jürg Gertsch vom Institut für Biochemie und Molekulare Medizin der Uni Bern und des Nationalen Forschungsschwerpunkts "TransCure" schuf auf Basis des Magnolienmoleküls einen künstlichen Wirkstoff. Im Fachmagazin "Chemistry & Biology" beschreiben die Forscher, wie damit die Entstehung Knochen abbauender Zellen – sogenannter Osteoklasten – gestoppt wird.
Knochenabbau wird verhindert
Osteoklasten entstehen, wenn ganz bestimmte Rezeptoren auf noch undifferenzierten Immunzellen aktiviert werden. Der neue Wirkstoff der Berner Forscher beeinflusst diese Rezeptoren nun so, dass sie nicht aktiviert werden. Die Folge: Es gibt keine Osteoklasten und dadurch wird der Knochenabbau verhindert.
Der neue Wirkstoff ist ähnlich aufgebaut wie Substanzen aus der Rauschpflanze Cannabis. Eine psychoaktive Wirkung habe er aber nicht, wird Jürg Gertsch im Communique zitiert. Die neuen Moleküle hätten damit das Potenzial, als Leitsubstanzen für neue Medikamente bei der Behandlung von Knochenschwund und Arthrose zu dienen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.