"Nachzüglerin"

USA spotteten über Ferrero-Waldners UNESCO-Kandidatur

Österreich
25.08.2011 09:44
Eine diplomatische Depesche an das US-Außenministerium hat mögliche Gründe für das Scheitern von Ex-Außenministerin Benita Ferrero-Waldner als Kandidatin für den UNESCO-Chefposten genannt. "Ihre Kritiker bezeichnen sie als Nachzüglerin in dem Rennen, mit geringem Interesse an der UNESCO", heißt es wenig respektvoll in der Meldung der US-Mission in Paris an Washington, die jetzt von der Enthüllungsplattform WikiLeaks veröffentlicht wurde.

Die ehemalige Außenministerin, EU-Kommissarin und gescheiterte Präsidentschaftskandidatin wird auch im weiteren Verlauf der Depesche nicht gerade in ein positives Licht gerückt. Offenbar unterstellen ihr die USA sogar Hochstapelei. Ferrero-Waldner habe sich demnach "fälschlicherweise als gemeinsame Kandidatin der EU-Staaten" dargestellt, die als solche in der Lage sei, EU-Gelder an Entwicklungsländer auszuteilen.

In der Depesche, deren Autoren noch von einem möglichen Erfolg der Österreicherin ausgingen, heißt es, Ferrero-Waldner könne vermutlich die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen, da es ansonsten keinen starken Gegenkandidaten zu dem langjährigen ägyptischen Kulturminister Faruk Husni gebe. Ihr gehörten wahrscheinlich die Stimmen aus dem Norden Europas und Kolumbien sowie möglicherweise die Voten aus Mexiko und Afrika.

Ferrero-Waldner scheiterte mit ihrer Bewerbung um den UNO-Spitzenposten im September 2009 im dritten Wahlgang und zog daraufhin ihre Kandidatur zurück. In einer Stichwahl setzte sich schließlich die bulgarische Diplomatin Irina Bokowa gegen Husni durch, gegen den wegen seiner antiisraelischen Haltung Antisemitismus-Vorwürfe erhoben worden waren. Sie wurde in einer knappen Abstimmung zu ersten Frau an die Spitze der UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur gewählt.

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