Fährverkehr lahmgelegt
Frankreich: Streik gegen geplante Pensionsreform
In Frankreich hat am Donnerstagvormittag ein Großstreik gegen die geplante Pensionsreform begonnen. Der Fährverkehr am Ärmelkanal zwischen Calais und Dover kam in den Morgenstunden wegen des landesweiten Streiktages zum Stillstand. Erwartet wird, dass sich bis zu 750.000 Menschen an dem Streik gegen das wohl wichtigste Vorhaben von Präsident Emmanuel Macron beteiligen.
Seine Regierung will das reguläre Pensionsantrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anheben. Außerdem soll die Zahl der nötigen Einzahlungsjahre für eine volle Pension schneller steigen. Die Mindestpension will die Regierung auf etwa 1200 Euro im Monat hochsetzen. Für Menschen, die besonders früh angefangen haben zu arbeiten, soll es früher in den Ruhestand gehen.
Das jetzige Pensionssystem läuft nach Angaben der Regierung auf eine Finanzierungslücke zu. Derzeit weist die Pensionskasse ein Plus auf, aber die Regierung rechnet mit einem Defizit von 14 Milliarden Euro bis 2030. Das Pensionssystem kostet Frankreich laut OECD derzeit etwa 14 Prozent seiner Wirtschaftsleistung.
Gewerkschaften, Linke und nationalistische Rechte kritisieren das Vorhaben als brutal und ungerecht. Streiks waren in Schulen, bei Fluglotsen, bei der Bahn und in Krankenhäusern angekündigt.
Fährverkehr lahmgelegt
Wie der Hafen im englischen Dover mitteilte, wurden alle Verbindungen von und ins französische Calais von 7 Uhr morgens (Ortszeit) eingestellt, der Betrieb sollte demnach erst von 14 Uhr an wieder aufgenommen werden. Fähren von und nach Dunkerque, das ebenfalls in Frankreich liegt, seien aber planmäßig im Einsatz, hieß es weiter. Fahrgäste wurden aufgerufen, sich auf ein erhöhtes Verkehrsaufkommen um den Hafen in Dover einzustellen.
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