Nach Badeort-Terror
Vergeltungsangriffe Israels gehen weiter – 14 Tote
Zugleich schlugen in den israelischen Gebieten um den Gazastreifen neuen Medienberichten zufolge mindestens 33 selbst gebaute Raketen und Geschoße ein. Zehn Israelis wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Nach israelischen Angaben konnte das neue Raketenabwehrsystem "Iron Dome" mehrere der Geschoße noch vor dem Einschlag zerstören. Palästinenser und Israelis erklärten, lediglich jeweils auf Angriffe des Gegners zu reagieren.
Unter den Toten im Gazastreifen sollen sich auch zwei führende Mitglieder der besonders radikalen Gruppe "Volkswiderstands-Komitee" (PRC) befinden. Nach israelischen Angaben wurden die beiden gezielt getötet. Diese Organisation dementierte jedoch, etwas mit der Serie von Terroranschlägen in Eilat zu tun zu haben.
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte mehreren Medien, die bisherigen Angriffe und die Tötung der PRC-Mitglieder seien nur der Anfang der israelischen Reaktion auf die Anschläge, bei denen mutmaßlich Palästinenser acht Israelis getötet und 31 verletzt hatten.
Scharfe Kritik an den Angriffen Israels
Das führende Mitglied der gemäßigteren Palästinenserorganisation Fatah im Westjordanland, Nabil Shaath, kritisierte einem Bericht des Nachrichtenportals "Ynet" zufolge die israelischen Angriffe scharf. Netanyahu wolle mit der militärischen Eskalation nur von der sozialen Krise im eigenen Land ablenken. Die Luftangriffe bezeichnete Shaath als "Kriegsverbrechen".
Kritik an dem Vorgehen Israels kommt auch aus Ägypten, denn bei den Angriffen auf den Gazastreifen in der Nacht auf Freitag wurden an der ägyptisch-israelischen Grenze fünf ägyptische Grenzwächter getötet. Das Kabinett in Kairo entschied daher am Samstag, den Botschafter aus Israel abzuziehen, bis eine Entschuldigung Israels und die Ergebnisse einer offiziellen Untersuchung des Todes der Wächter vorlägen.
Arabische Liga beruft Krisensitzung ein
Angesichts der Lage im Gazastreifen hat die Arabische Liga für Sonntag eine Krisensitzung einberufen. Auf Antrag der Palästinenser werden sich die Vertreter der 22 Mitgliedstaaten mit den "Auswirkungen der gefährlichen Situation" im Gazastreifen befassen, wie der stellvertretende Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Ben Helli, mitteilte.
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