Zwischenbilanz

Zwei Drittel weniger als Bush – Obama als “Urlaubsmuffel”

Ausland
19.08.2011 17:01
US-Präsident Barack Obama gönnt sich nach turbulenten Wochen zehn Tage Urlaub mit der Familie. Seine politischen Gegner gönnen ihm nicht einmal diese kurze Erholung - dabei hat ein amerikanischer TV-Sender gerade erst ermittelt, dass sein republikanischer Vorgänger George W. Bush nach gut zweieinhalbjähriger Amtszeit bereits dreimal so viel Urlaub gemacht hatte.

Der Fernsehsender CBS rechnete aus, dass Obama bisher erst 61 Urlaubstage hatte. Sein Vorgänger George W. Bush sei zum selben Zeitpunkt der Präsidentschaft auf 180 Tage gekommen. Ronald Reagan habe im vergleichbaren Zeitraum 112 Tage Ferien gemacht.

Politische Gegner finden dennoch nur kritische Worte für Obama: "Wenn du der Präsident der Vereinigten Staaten bist, und die Nation befindet sich in der Krise, dann solltest du keinen Urlaub machen", sagte der aussichtsreiche Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, Mitt Romney, einem Radiosender in Chicago. Auch in den letzten Jahren hatte Obama schon immer mit diesen Vorwürfen zu kämpfen.

Demokraten vergönnen Obama seinen Urlaub
Die demokratische Seite dagegen verteidigt Obama und verweist immer wieder darauf, dass er nur einen Bruchteil der Zeit freihatte, die sich andere Präsidenten gegönnt hatten.

Auch die "New York Times" merkte verteidigend an, dass andere Spitzenpolitiker wie der republikanische Parlamentspräsident John Boehner sich schon seit Wochen nicht mehr in der US-Hauptstadt haben blicken lassen. Der Kongress, mit dessen Mitglieder Obama wochenlang erbittert um eine Erhöhung der Schuldengrenze rang, befindet sich in einer ausgiebigen Sommerpause.

Obama genießt Ferien auf Martha's Vineyard
Obama lässt sich seinen Urlaub allerdings nicht verderben und reiste daher am Donnerstag gemeinsam mit Hund Bo im Präsidentenflugzeug "Air Force One" zur Prominenteninsel Martha's Vineyard in Massachusetts. Seine Frau Michelle und die Töchter Sasha und Malia waren dort bereits wenige Stunden vorher eingetroffen.

Die "First Family" hatte auch schon in den letzten beiden Jahren auf Martha's Vineyard Ferien gemacht - rund 800 Kilometer nordöstlich vom politischen Treiben und von der schwülen Hitze in der Hauptstadt Washington.

Urlaub auf der Insel der Reichen
Martha's Vineyard mit dem idyllischen Städtchen Edgartown ist ein beliebtes Urlaubsziel für die Elite Neuenglands und New Yorks. Viele US-amerikanische Prominente besitzen Villen auf der Insel. Vor allem demokratische Politiker zieht es in den Ferien immer wieder dorthin, so urlaubten dort auch die US-Präsidentenfamilien Clinton und Kennedy.

Die Obamas werden auf Martha's Vineyard ein Ferienhaus bewohnen, das nach Schätzungen von Maklern rund 50.000 Dollar (knapp 35.000 Euro) pro Woche kostet, wie der TV-Sender ABC berichtete. Hinzu kommen Hunderttausende Dollar an Reisekosten für die Stabsmitarbeiter und Secret-Service-Agenten sowie Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen.

Am 27. August will Obama wieder ins Weiße Haus zurückkehren, um bald danach ein Konzept für den Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit und die Staatsverschuldung vorzustellen.

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