Prozess in Salzburg

Krankenschwester ging auf Nonne und Priester los

Österreich
18.08.2011 17:01
Weil sie in der Kajetanerkirche in der Stadt Salzburg herumgeschrien, einen Pater und eine Ordensfrau verletzt sowie Kircheninventar beschädigt haben soll, hat sich eine Krankenschwester am Donnerstag vor Gericht verantworten müssen. Zu Unrecht, wie die Angeklagte meinte: "Jetzt bin ich aus der Kirche ausgetreten. Weil ständig werde ich von einem Ordensbruder und einer Ordensschwester falsch beschuldigt", so die Salzburgerin. Der Prozess wegen Störung der Religionsausübung wurde vertagt.

Schwesternkrieg in der Kirche: Kranken- gegen Ordensschwester - Anfang März soll Erstere während einer Messe in die Kirche gekommen sein und einen lautstarken Konflikt mit der Nonne angefangen haben. Staatsanwalt Georg Kasinger: "Die Beschuldigte hat die Ordensfrau während der Abendmesse von hinten gepackt, aus der Sitzreihe gezerrt und zu Boden geworfen, wodurch sie Prellungen und Blutergüsse an den Knien erlitt!"

"Stimmt nicht", konterte die 38-Jährige am Donnerstag vor Gericht, "ich habe ihr auf die Schulter geklopft, da ist sie ohnmächtig vom Sitz gefallen. Vermutlich wegen Unterzuckerung."

"Terrorisiert uns seit zwei Jahren"
Nachdem sie der Kirche verwiesen worden war, kam es laut Anklage vor dem Gotteshaus zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen ihr und einem Priester, wobei sie diesen so stark am Ohr gezogen haben soll, dass es zu bluten begann. Ein Passant, der die Situation beobachtete, rief schließlich die Polizei. Die Angeklagte beteuerte vor Gericht allerdings wiederholt, niemanden verletzt zu haben.

Mitte März soll es dann zu einem weiteren Vorfall gekommen sein, wobei die Angeklagte die Kirche schreiend betreten und Buttermilch auf die Vorhänge gespritzt habe. Auch dazu bekannte sich die Krankenschwester, die sich derzeit im Krankenstand befindet, nicht schuldig. "Sie terrorisiert uns jetzt schon seit zwei Jahren, es wird immer schlimmer. Immer wieder beschimpft sie uns als Gesindel", so der damals verletzte Geistliche nun vor Gericht.

"Fühle mich geistig gesund"
Die Angeklagte besucht derzeit ein Coaching zur "Stabilisierung der Persönlichkeit". "Ich fühle mich geistig gesund, bin durch die Ereignisse aber seelisch und psychisch geknickt", sagte die 39-Jährige am Donnerstag. Sie habe die Kirche nur aufgesucht, um die Ordensfrau wegen einer Falschaussage, die sie vergangenes Jahr in einem Prozess wegen versuchter Körperverletzung gemacht haben soll, zur Rede zu stellen.

"Die helfen alle zusammen"
Richter Helmuth Marco Torpier: "Haben sich die alle gegen Sie verschworen?" Die Krankenschwester: "Ja, die helfen alle zusammen. So wie schon im Vorjahr, wo ich durch deren Falschaussagen wegen Körperverletzung verurteilt wurde."

Verteidiger Michael Polst beantragte ein gerichtsmedizinisches Gutachten. Der Prozess wurde auf einen noch unbestimmten Zeitpunkt vertagt.

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