„Wie im Wirtshaus“

Tempelritter im Einsatz für den Suppentopf

Stammgast Gerhard schmeckt das Essen gut.

(Bild: Holl Reinhard)

Mitten in der Wiener Innenstadt wird einmal pro Woche eine warme Mahlzeit für Bedürftige serviert. Die Gäste sind bunt gemischt.

Jeden Mittwoch wird in der St. Salvator Kirche nahe dem Schwedenplatz Suppe gekocht. Die Gäste sind bunt gemischt, Männer und Frauen, Alt und Jung, aus verschiedenen Ländern. Sie alle haben gemein, dass sie finanziell in schlechter Lage sind.

Vikar Markus Stany sowie Wolfgang Fesl und Rudolf Patzelt vom Templer Ritterorden (v. li.).

(Bild: Holl Reinhard)

„Wie im Wirtshaus“
Der Pensionist Gerhard F. ist Stammgast. „Ich komme hierher, seit es das Angebot gibt. Vor allem, um zu reden. Es ist ein bisschen wie im Wirtshaus“, schildert er. Der 62-Jährige koche zwar auch selber, aber die erhöhten Stromkosten spüre er schon sehr. „Da hilft der Suppentopf.“

6240 Portionen

Die Suppen werden pro Jahr ausgegeben. Tendenz steigend! Um Spenden wird daher gebeten.

IBAN: AT93 20111 2841 0082 401, Kennwort: Suppentopf

Zwängen entfliehen
Bis zu 25 Personen nehmen die Ausspeisung in Anspruch. Haltbare Lebensmittel gibt es zum Mitnehmen dazu. Wolfgang Fesl (63) vom Templer Ritterorden organisiert seit acht Jahren den Transport der Lebensmittel, die er als Spende von zwei Supermarktfilialen erhält. „Es gibt verschiedene Schicksale, die Menschen zu uns führen“, schildert er. Scheidung, Jobverlust, manche wollen einfach den Zwängen der „normalen“ Gesellschaft entfliehen, wie ein Akademiker, der auf der Straße lebt, weil er das möchte.

Weg zurück ist schwer
„Der Weg zurück aus der Obdachlosigkeit ist für viele auch sehr schwer“, weiß der Vikar der altkatholischen Diakonie Markus Stany, der den Suppentopf organisiert. „Ohne die Hilfe der Templer wären wir dazu auch gar nicht mehr in der Lage.“ Die Teuerungen u. a. beim Sprit sind immens. Zudem wird es immer schwieriger, konstantes, ehrenamtliches Personal zu finden.