MedUni in der Kritik

Unsaubere Vergabe bei Planung der Gerichtsmedizin?

Wien
16.08.2011 16:13
Der AKH-Korruptionsskandal und sein langer Schatten: Jetzt erhebt ein Insider auch schwere Vorwürfe gegen die MedUni Wien: Ein ranghoher Mitarbeiter der Direktion soll bei der Planung der Gerichtsmedizin Wien eine Firma bevorzugt haben. Tatsächlich ist dort, wo eine Vergabe sein sollte, nur ein seltsames Angebot.

Wie groß wurde die Auferstehung der Gerichtsmedizin im Jahr 2010 gefeiert – die Medien waren da, die damals zuständige Ministerin Beatrix Karl sowieso, und auch der Rektor, Wolfgang Schütz, schaute vorbei. Und jetzt diese Vorwürfe: Bei der Vergabe des Auftrages soll es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein.

Das besonders Merkwürdige: Die Einrichtung kostete unterm Strich 1,4 Millionen Euro. "Rund zehn Prozent müssen im Vorfeld für die Planung miteingerechnet werden", erklärt ein Insider. Das wären ca. 140.000 Euro. Also um 40.000 Euro über jener Grenze, unter der (fast) munter und frei direkt vergeben werden darf – alles darüber jedoch muss ausgeschrieben werden.

Rechnung nur 90 Euro unter der Grenze
Der Mitarbeiter der Direktion entschied anders. Er machte einer Konsulenten-Firma für die Planung der Gewerke Hochbau, Klimatechnik usw. mit einem Honorar von rund 36.000 Euro ein unverständlich niedriges Angebot. So billig ist die Uni freilich nicht davongekommen. Für ihre Arbeit verlangte der Betrieb dann 99.910 Euro. 90 Euro unter der Ausschreibungs-Grenze.

Sprecher Klaus Dietl: "Ja, es wurde nicht ausgeschrieben. Bei dieser Größenordnung ist es auch nicht üblich. Das erste Angebot ist deshalb so niedrig, weil zusätzliche Leistungen erst nachher hinzukamen."

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