Befangenheits-Vorwürfe

Alm-Pacht beschert Bürgermeisterin nun viel Kritik

Die Sperre dieser Forststraße sorgt in Rosenau am Hengstpaß weiter für erhitzte Gemüter.

(Bild: Haijes Jack)

In Rosenau muss der Gemeinderat erneut über einen Straßentausch abstimmen. SP-Ortschefin Benedetter erntete aber nicht nur für den Formalfehler Kritik, ihr wird auch Befangenheit vorgeworfen.

Zurück an den Start heißt es bei einem Straßentausch zwischen der Gemeinde und privaten Grundstücksbesitzern in Rosenau am Hengstpaß. Der im Sommer gefasste Beschluss des Gemeinderates widerspricht den Bestimmungen des Straßengesetzes, weil Fristen für die Kundmachung nicht korrekt eingehalten wurden. Nun muss die Abstimmung im Gemeinderat am 13. Dezember wiederholt werden. Bürgermeisterin Maria Benedetter (SP) geht erneut von einer großen Mehrheit aus. Zuletzt kam nur von der Liste „PRO“ eine Gegenstimme und eine Stimmenthaltung, Die Mandatare der SP und der VP sind geschlossen dafür.

Schranken ist in Betrieb, obwohl Beschluss fehlt
Trotz dieser klaren politischen Verhältnisse ist der Deal im Ort nicht unumstritten. Benedetter wird vorgeworfen, persönliche Interessen dabei zu verfolgen. „Die Bürgermeisterin hat in unmittelbarer Nähe der Straße eine Alm gepachtet, die sie in ein kleines Schmuckstück umbauen will. Dazu möchte sie offenbar auch eine verkehrsberuhigte Oase, indem sie den Verkehr für die Allgemeinheit aussperren will“, ärgern sich einige Rosenauer.

Durch den Straßentausch konnten wir nun auch einen großen öffentlichen Parkplatz vor dem Schranken errichten lassen.

Maria Benedetter, SPÖ-Bürgermeisterin

Dass trotz des noch rechtswidrigen Beschlusses bereits ein Schranken aufgestellt und in Betrieb genommen wurde, erhitzt die Gemüter zusätzlich. Martin Kopf von der Liste „PRO“ forderte die Ortschefin bereits auf, sich für befangen zu erklären. Das lehnte Benedetter aber ab. „Es handelt sich um einen Grundtausch, der eine klare Mehrheit hat. Von einem Aussperren des Verkehrs kann keine Rede sein. Zur Alm hat man nie fahren können. Der Wanderweg bleibt offen, und jeder kann zur Alm kommen.“