"Von Gott erzählen"

150 m, 4 Etagen: Niederländer baut Arche Noah nach

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13.08.2011 10:29
Alles begann mit einem Albtraum: Im Schlaf sah Johan Huibers, wie die Nordsee die Niederlande überschwemmte. "Am nächsten Tag kaufte ich mir ein Buch über Noahs Arche", sagt der 52-Jährige. So wurde die Idee geboren, das biblische Schiff nachzubauen. Das war 1992. Knapp 20 Jahre später ist das Vorhaben Wirklichkeit geworden. Wir wollen den Menschen von Gott erzählen", so der tief religiöse Huibers. "Wir wollten etwas schaffen, das hilft, die Bibel zu erklären."

An einem verlassenen Kai am Fluss Merwede, 65 Kilometer südlich von Amsterdam, liegt Huibers Arche. Drei Jahre lang bauten er und seine 50 Mitarbeiter in der malerischen Stadt Dordrecht an dem Schiff, Ende des Jahres soll es ganz fertig sein.

Dabei hielten sie sich streng an die Angaben aus dem Buch Genesis. "Dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch soll sie sein", spricht Gott in der Bibel zu Noah. Davon ausgehend, dass eine Elle vom Ellbogen bis zur Fingerspitze reicht - etwa 50 Zentimeter - erreicht die holländische Arche eine enorme Dimension: Sie ist 150 Meter lang, 25 Meter breit, hat vier Stockwerke und wiegt etwa 3.000 Tonnen.

Arche wird mit Plastiktieren bestückt
"Als Holz haben wir schwedische Kiefer verwendet, denn das kommt dem Zypressenholz, das Gott Noah zu verwenden auftrug, am nächsten", sagt Huibers. Genau wie in der Bibel will auch Huibers seine Arche mit Tieren bevölkern. 1.600 Arten soll sie aufnehmen. Die werden zwar lebensgroß sein, sind aber aus Plastik und kommen von den Philippinen.

An Bord wird es außerdem Schlafräume geben, ein Theater, eine Bühne, ein Restaurant und Platz für bis zu 1.500 Konferenzteilnehmer. Mit einem Mahlstein kann Getreide für Brot wie aus biblischer Zeit gemahlen werden und Künstler werden die Wände mit Szenen aus der Bibel bemalen.

Schwimmendes Bibelmuseum
Nach Huibers Plänen soll das Schiff zu einem Bibelmuseum werden - einem mobilen. Eine der ersten Stationen soll London sein. Rechtzeitig zu den Olympischen Sommerspielen 2012 will er das Schiff über den Kanal nach Großbritannien schleppen. Die Arche sei seetüchtig, sagt Huibers, das habe eine Testfahrt in den größten europäischen Hafen nach Rotterdam gezeigt.

Schließlich ist es nicht das erste biblische Schiff, das der Unternehmer bauen ließ. Die erste Arche war 2004 fertig und maß 70 Meter. Damit bot er Ausflugsfahrten entlang der niederländischen Kanäle an. Die Einnahmen daraus verwendete er für seine große Arche. Weitere drei Millionen Euro für das Projekt lieh Huibers sich von einer Bank, seine Kirchengemeinde spendet jährlich 500 Euro. "Und meine 93 Jahre alte Mutter gab 100 Euro", sagt er.

Andere Familienmitglieder sind nicht so begeistert von seiner Vision, seine Frau Bianca, eine Polizistin, eingeschlossen. "Am Anfang fand ich Papas Vorhaben auch ein bisschen seltsam", sagt Huibers Sohn Ray. "Aber jetzt halte ich es für großartig." Inzwischen arbeitet der 23-Jährige jeden Tag an der Arche.

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