Wärme aus Grundwasser

Energiegeladener Eingriff am Krankenhaus Reutte

Tirol
26.10.2022 18:00

Am Bezirkskrankenhaus Reutte in Tirol liegt das Energiesystem auf dem OP-Tisch. Operation gelungen - das neue Pflegeheim etwa wird mit Erdwärme geheizt.

Es wird in Ehenbichl gebaggert, geschalt und gegraben. Der Bau des neuen Pflegeheimes mit 62 zusätzlichen Betten in der Nachbarschaft des Krankenhauses ist voll im Gange. Nicht nur der Bedarf an Pflegeplätzen steigt kontinuierlich, auch jener an Energie des Ensembles aus Spital, Pflegeheimen und Pflegeschule.

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Wir wollen als öffentliches Unternehmen Vorbild in der Energieversorgung sein.

Verwaltungsdirektor Helmut Ziegler

Bereits vor Jahren warf man gemeinsam mit Siemens den Röntgenblick auf die Energieeffizienz, diese liegt nun auf dem OP-Tisch. „Wir wollen als öffentliches Unternehmen Vorbild in der Energieversorgung sein“, sagt Verwaltungsdirektor Helmut Ziegler, „und haben lange vor der Krise den Ist-Stand eruieren lassen.“ Aufbauend darauf entwickelte Siemens einen „Vier-Stufen-Plan“. Die Regelungstechnik und das Heizungs- und Lüftungssystem wurde von Siemens bereits „geheilt“. Ziegler weiter: „Eine Komfortsteigerung für Patienten und unsere 500 Mitarbeiter und eine Energieeinsparung bis zu 50 Prozent.“

Grundwasserwärmepumpe heißt das Zauberwort
Aktuell in der Umsetzungsphase ist eine geniale Kombination von Ressourcenausschöpfung und modernster Technik: Eine Grundwasserwärmepumpe wird die gesamte Heizenergie für das neue Pflegeheim liefern. „Wir sind schon sehr weit, das wird kommen“, ergänzt Standortbürgermeister Wolfgang Winkler fasziniert vom Vorhaben.

Ein Tiefbrunnen im Areal des Krankenhauses wird bis dato als Brauchwasserquelle und Trinkwasser-Back-up verwendet. Genau jenes Grundwasser des Lechs wird mittels Wärmepumpe in Zukunft die Heizenergie des neuen Altenheimes liefern. „Die Probebohrungen und die Wassermenge von 80 Liter pro Sekunde stimmen uns sehr optimistisch“, schwärmt Ziegler.

Überschüssige Energie fließt in den Bestand
Ein glückliches, aber so seltenes Szenario, dass die Wärmepumpe eigens angefertigt werden muss. Laut Berechnungen wird mehr Energie erzeugt, als das neue Heim benötigt, also wird der Überschuss in die bestehenden Komplexe fließen. Momentan seien Öl und Gas die Hauptbrennstoffe und genau das soll geändert werden.

Gemeinsam mit der Installation einer großen Fotovoltaikanlage auf dem Dach und der Nachjustierung mehrerer Effizienzschrauben möchte man in weiteren Schritten die fossile Energie minimieren. Immerhin garantiert Siemens ein Einsparpotenzial von 1,5 Mio. kWh Wärme und eine Mio. kWh elektrischer Energie.

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