400 Rekruten

Angelobung wirkt noch: „Cool und episch“

Am Tag vor dem Nationalfeiertag gab es in Klagenfurt mit 400 Rekruten die größte Angelobung des Jahres. Und es taugt noch immer für Gänsehaut.

Rekruten werden eigentlich zweimal angelobt an ihrem ersten großen Tag als Soldaten. Vor dem Einmarsch am Neuen Platz in Klagenfurt wurde alles schon in der Lendorf Kaserne durchgespielt, inklusive dem abschließenden lautstarken „Ich gelobe“. Das exakte Reagieren auf die Kommandos und damit die absolute Synchronisation machen schließlich den Zauber einer Angelobung aus.

(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Bevor es dann am Originalschauplatz endgültig ernst wurde, war es zuerst noch einmal locker. Da durften sich die Angehörigen noch kurz unter die Reihen ihres Nachwuchses mischen und Erinnerungsfotos machen. Nicht alle haben dabei staatsmännische Gedanken. „Da sieht man halt auch, wie die Zeit vergeht“, seufzt ein Vater. Das konnte auch Kärntens Militärkommandant Walter Gitschthaler sagen, der nächsten September in Pension geht und eine seiner letzten Angelobungen erlebte.

Wohl die letzte in dieser Größe. Erstmals seit 1999 war die Landeshauptstadt wieder Schauplatz und da wurden 400 Rekruten, darunter fünf junge Frauen, aus sechs Einheiten zur größten Angelobung des Jahres zusammengezogen. Die entsprechend zelebriert wurde. „Ich krieg da immer noch Gänsehaut“, gestand Presseoffizier Christoph Hofmeister, der doch hofft, dass es teilweise auch bei den Jungen noch so ist.

„Ich denke, ganz kalt lässt es wohl niemanden.“ Der Nachwuchs gibt ihm recht. Tobias ist heilfroh, von seinen Kommandanten gut vorbereitet worden zu sein und Simon erlaubt sich in der strengen Formation ein Grinsen: „Das ist schon cool - und auch ein bisschen episch.“

Vor dem Treuegelöbnis mussten noch Eide geleistet werden

Seit dem Jahr 1977 geloben österreichische Soldaten: „Ich gelobe, mein Vaterland, die Republik Österreich, und sein Volk zu schützen und mit der Waffe zu verteidigen; ich gelobe, den Gesetzen und den gesetzmäßigen Behörden Treue und Gehorsam zu leisten, alle Befehle meiner Vorgesetzten pünktlich und genau zu befolgen und mit allen meinen Kräften der Republik Österreich und dem österreichischen Volke zu dienen.“ Die Angelobung selbst gibt es bereits seit der Aufstellung des heutigen Bundesheeres im Jahr 1955. Nur Festakt und Gelöbnisformel wurden zwischen 1955 - also dem Inkrafttreten des Wehrgesetztes - und 1977 leicht abgeändert.

(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Bevor es das Bundesheer bzw. die heutige Republik Österreich gab, mussten noch Eide geleistet werden. So legten Soldaten in der Habsburgermonarchie den Treueeid auf den Kaiser ab. Bis 1938 galt in Österreich ein Fahneneid, der dann nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich vom „Wehrmachtseid“ abgelöst worden ist.