Pkw mit Nazi-Codes

Verbotene Kennzeichen sind noch immer unterwegs

Laut Erlass wäre dieses Kennzeichen eigentlich unzulässig .

(Bild: ZVG)

Eigentlich sind Kfz-Nummernschilder mit Abkürzungen aus rechtsradikaler Szene schon seit 1989 unzulässig. Trotzdem sind sie auf Oberösterreichs Straßen gar nicht so selten zu sehen.

Seit einem Erlass aus dem Jahr 1989 sind Autokennzeichen mit den Buchstaben-Kombis „AH“ (in Nazikreisen die Kurzform für Adolf Hitler ) oder „HH“ (Heil Hitler) verboten. Dennoch kurven noch Pkw mit dieser Buchstabenfolge herum. Im Zentralraum wurde ein Pkw mit dem Nummernschild AH 8 gesichtet.

AH 8 wurde 2009 beantragt
„Dieses wurde 2009 beantragt, offenbar hat es das System damals zugelassen. Früher kam es schon vor, dass solche Kombinationen durchrutschten. Das Auto gehört einer Person, deren Vorname mit A und der Nachname mit H beginnt. Wofür die Acht steht, weiß ich nicht“, verriet die Mitarbeiterin der zuständigen Zulassungsstelle der „Krone“. Das „Taferl“ läuft laut der redseligen Dame bis 2024. Dann könnte es aus dem Verkehr gezogen werden.

Wer besonders lästig ist, bekommt auch verbotene Kennzeichen. Vor ein oder zwei Jahren wurde eines mit HH 100 ausgestellt.

Mitarbeiterin einer Zulassungsstelle

„Wenn man besonders lästig ist, geht was. Erst vor einem oder zwei Jahren wurde HH 100 zugelassen. Auch hier ging es um die zwei Anfangsbuchstaben im Namens des Besitzers und um keine Nazi-Symbolik“, so die Mitarbeiterin.

Behörde will nun nochmal prüfen
Ein ranghoher Beamter widerspricht. Seit sechs Jahren sei es sicher nicht möglich, das System zu umgehen. Seine Behörde werde mit dem Besitzer des Kennzeichens AH 8 in Verbindung treten. Ob sie es ihm abnehmen werde, wollte er nicht klar beantworten. Auch aus dem zuständigen Infrastrukturministerium hieß es, man werde die erwähnten Fälle prüfen. Fakt sei, dass mit dem Mauthausenkomitee eine Verbotsliste erarbeitet wurde. Sie beinhaltet die gängigsten Codes und Abkürzungen aus der rechtsradikalen Szene.